Was gibt es Neues vom Chor?
Neuigkeiten
Newsletter 10/2024
So, 13. Oktober 2024
15:00 Uhr
Philharmonie Berlin
Wolfgang Amadeus Mozart – Requiem
Giovanni Pierluigi da Palestrina – Sicut cervus
Felix Mendelssohn Bartholdy – Der 42. Psalm
Philharmonischer Chor Berlin
Kammersymphonie Berlin
Philipp Ahmann, Dirigent
Yeree Suh, Sopran
Silvia Hauer, Alt
Johan Krogius, Tenor
Magnus Piontek, Bass
Den Saisonauftakt gestalten wir am Sonntagnachmittag, 13. Oktober, 15 Uhr, mit Mozarts Requiem und zwei Vertonungen des 42. Psalms, Sicut cervus von Giovanni Pierluigi da Palestrina und Wie der Hirsch schreit von Felix Mendelssohn Bartholdy. Wir singen mit einem vortrefflichen Soloquartett, es begleitet uns die Kammersymphonie Berlin, die künstlerische Leitung hat der Chefdririgent des MDR-Rundfunkchors Phillipp Ahmann.
Wolfgang Amadeus Mozart – Requiem
Um die Entstehung des Requiems rankten sich lange Zeit Rätsel. Wer bestellte bei Mozart ein Requiem, eine Totenmesse? Und ahnte Mozart womöglich, dass er über der Arbeit an diesem Requiem sterben würde, also seine eigene Totenmesse komponierte? Heute weiß man, dass der Auftraggeber ein Bote des Grafen von Walsegg-Stuppach war, ein begeisterter Amateurmusiker, der das Requiem zu einer Gedenkmesse für seine verstorbene Frau aufführen und es dabei als seine eigene Komposition ausgeben wollte. Mozart, während des Kompositionsprozesses schwer erkrankt, konnte das Requiem nicht vollenden, weshalb es bis heute als berühmtester „Torso“ der Musikgeschichte gilt. Da es sich um ein Auftragswerk handelte, vollendeten nach Mozarts Tod am 5. Dezember 1791 im Auftrag von Konstanze Mozart zunächst aus dem Schülerkreis Mozarts u.a. Joseph Eybler, dann Franz Xaver Süßmayr die Komposition. Dass die Mozartsche Idee dabei nicht verloren ging, kann als große Leistung der Bearbeiter angesehen werden.
Mozarts Requiem ist ein wahrhaftiges Chorstück, selbst die Solisten agieren mehrheitlich im Ensemble. Der Chor erhält breitesten Raum zur Entfaltung. Die Haupttonart ist d-Moll, daneben erklingen weitere mit Dunkelheit, Melancholie und Trauer verbundene B-Tonarten. Joseph Haydn brachte es auf den Punkt: „Wenn Mozart auch nichts anderes geschrieben hätte als seine Violinquartette und sein Requiem, würde er allein dadurch schon unsterblich geworden sein.“
Giovanni Pierluigi da Palestrina Sicut Cervus und Felix Mendelssohn Bartholdy Wie der Hirsch schreit
Mozarts Requiem kontrastieren wir mit Mendelssohns Vertonung des 42. Psalms, die 1837 während seiner Hochzeitsreise mit Cécile Charlotte Sophie Jeanrenaud durch das Elsass und den Schwarzwald entstand. Davor setzen wir mit Sicut cervus, Palestrinas mehr als zwei Jahrhunderte ältere Vertonung desselben Psalmtextes, die in ihrem dichten, polyphonen Gewebe von Transparenz zu reichstem Klangstrom führend einen wundervollen Übergang zur Musik Mendelssohns bildet.
Frisch verheiratet beginnt Mendelssohn die Vertonung des 42. Psalms. So vorsichtig man bei der Vermischung biografischer Umstände mit dem Werkinhalt sein sollte: Die glückliche Stimmung des Komponisten scheint sich im Tonfall des Stücks widerzuspiegeln. Anders als im Text ist von Not und Verzweiflung in der Musik wenig zu spüren. Naturverbundenheit und Gottvertrauen stehen im Vordergrund. Die Psalmkantate wurde zu Lebzeiten des Komponisten häufig aufgeführt und auch vom selbstkritischen Mendelssohn als eine seiner besten Kirchenkompositionen eingeschätzt. Derselben Meinung war auch Robert Schumann, der das Werk als „die höchste Stufe, die er (Mendelssohn) als Kirchenkomponist, ja die neuere Kirchenmusik überhaupt, erreicht hat“ beurteilte.
Unbedingt kommen! Und nicht vergessen: schon um 15 Uhr! Also bei angenehmen Tageslicht, das das musikalische Programm, die Künste der Solist*innen, Musiker*innen und Sänger*Innen beim Saisonauftakt des Philharmonischen Chores Berlin unter der künstlerischen Leitung von Philipp Ahmann zusätzlich zum Leuchten bringt!
Die Einführung übernimmt Johannes David Wolff um 14:30 Uhr im Südfoyer der Philharmonie.
Karten unter 030_826 47 27, www.philharmonischer-chor.berlin oder karten@musikadler.de
Für den Philharmonischen Chor Berlin grüßt herzlich
Christine Zahn / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
*Interessantes zum Konzert findet sich in unserem Podcast Südfoyer, Musikjournalist (und Philchorsänger!) Jens Lehmann im Gespräch mit dem Dirigenten Philipp Ahmann.
Rückblick: A cappella-Konzert
Vor der Sommerpause gab der Philharmonische Chor Berlin am 13. Juli 2024 endlich wieder ein A cappella-Konzert, diesmal in der Kreuzberger Passionskirche. In Werken von Rudolf Mauersberger, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms folgten wir – den Liederzyklen der Romantik ähnlich – einem lyrischen Ich auf seinem Weg aus der vom Krieg verwüsteten Stadt hinaus in die Natur. Auf die mehrfach existentielle Frage WARUM? gab es keine Antwort, wohingegen die Bitte um Erbarmen erhört wurde. In der vollbesetzten Kirche erklang eine äußerst gelungene Darbietung dieser wunderbaren romantischen Chorliteratur. Dazwischen konzertierte Tobias Berndt mit Orgelstücken von Nicolaus Bruhns, Arvo Pärt und David Bednall.
Ausblick:
„Jauch-zet, Froh-lo-cket!“ – Weihnachten feiern wir am Nachmittag des 2. Advent, 8. Dezember, 15 Uhr, in der Philharmonie mit Pauken und Trompeten, mit Bachs Weihnachtsoratorium, Kantaten I-III. Nach sechs Jahren Pause ist die Vorfreude darauf riesengroß, spüren wir doch alle, wie unauflöslich das dieses Fest mit Bachs Musik verbunden ist. Obschon Bach für die Kantaten des Weihnachtsoratoriums fast ausschließlich bereits komponierte Musik wiederverwendete, übertreffen die geistlichen Vertonungen die ehemals weltlichen. Sie treffen den Ton und die weihnachtlichen Affekte so genau, dass Weihnachten ohne diese Musik das Entscheidende fehlen würde. Als Solistenquartett sind Janina Staub, Sopran, Susan Zarrabi, Alt, Shimon Yoshida, Tenor, und Jochen Kupfer, Bass, zu hören. Es spielt das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt, die künstlerische Leitung hat Lukas Siebert.
Newsletter 05/2024
So, 02.06.2024
15:00 Uhr
Philharmonie Berlin
Ludwig van Beethoven – Missa Solemnis
Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Jörg-Peter Weigle, Dirigent
Marcelina Román, Sopran
Julie-Marie Sundal, Alt
Rafal Bartminski, Tenor
Hanno Müller-Brachmann, Bass
Meisterwerke mit rundem Geburtstag
Beethovens Neunte und Beethovens Missa, beide vor 200 Jahren uraufgeführt
Die Neunte zum Abschied von Professor Steven Sloane und Auftakt für das crescendo Festival als Gastkonzert in der UdK
Die 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, uraufgeführt 1824, ist die letzte vollendete Sinfonie des Komponisten Ludwig van Beethoven. Im vierten, finalen Satz der Sinfonie, der Ode an die Freude, werden zusätzlich zum Orchester auch Gesangssolisten und ein gemischter Chor eingesetzt. Auf Einladung der Universität der Künste Berlin (und von dort beworben) singt der Philharmonische Chor am 25. Mai, 19:30 Uhr, im Konzertsaal der UdK Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 9, die dieses Jahr 200 Jahre alt wird. Rebecca Nelsen, Nadine Weissmann, Michel Porter und Thomas Oliemans bestreiten die solistischen Parts, es spielt das Symphonieorchester der Udk Berlin, die künstlerische Leitung hat Steven Sloane. Die Aufführung ist das Abschiedskonzert für Steven Sloane, Professor des Studiengangs Dirigieren an der Universität der Künste Berlin, und zugleich Auftakt des crescendo Festivals.
Die monumentale Missa solemnis als 4. Abokonzert am Sonntagnachmittag, 2. Juni um 15 Uhr in der Philharmonie
Vorausgeschickt sei hier, dass der Philharmonische Chor Berlin die Freude hatte, Lukas Siebert, Stipendiat des Deutschen Musikrats, über vier Wochen für die Einstudierung der Missa zu gewinnen. Sein Engagement bei uns wurde durch die Konzertförderung des Forums Dirigieren des Deutschen Musikrats ermöglicht, wofür wir sehr herzlich danken. Und welch großartige Begabung erlebten wir: In wirklich allen Bereichen kundig, inspirierend und genau wurden wir von dem jungen Dirigenten auf die Übernahme der Proben durch unseren Künstlerischen Leiter Jörg-Peter Weigle allerbestens vorbereitet. Vielen Dank, lieber Lukas!
Verbindung in höhere Sphären
Ludwig van Beethovens monumentale Missa solemnis gilt als eine der berühmtesten Messen der abendländischen Musik und der Komponist selbst bezeichnete sie als sein gelungenstes Werk, als das „größte Werk, welches ich bisher geschrieben“ (Brief Beethovens an seinen Leipziger Verleger Peters vom 5. Juni 1822). Die Kirchenmusik, bislang keine unbedingte Domäne Beethovens, erhielt mit ihr eine neue Aussagekraft.
Anlass für die Komposition der Missa solemnis gab die Inthronisation von Beethovens Schüler Erzherzog Rudolph von Habsburg zum Erzbischof von Olmütz im Jahre 1820. Zwischen Lehrer und Schüler gab es eine freundschaftliche Beziehung. Allein Beethoven wurde nicht rechtzeitig fertig und auch aus der erhofften Hofkapellmeisterstelle beim mäzenatischen Freund wurde nichts. Erst 1823 konnte er dem Erzherzog die ihm gewidmete Partitur überreichen.
Die Missa steht in enger Beziehung zur Neunten Sinfonie, mit der sie etwa zeitgleich aufgeführt wurde. Beethoven, der hier, was in ihm schon lange gärte, theologisch und musikalisch ausreifen ließ, schuf ein Werk, das jede Dimension einer Messevertonung sprengte.
Ist das ‚Kyrie‘ der einzige Satz, der noch einigermaßen den kirchenmusikalischen Konventionen folgt, so entfernen sich die folgenden Sätze doch stark von dem, was man bislang für die Liturgie als brauchbar empfand. Oberstes Gebot für Beethoven war es, jeder einzelnen Textaussage eine ihrem Inhalt gemäße musikalische Form zu geben, was zu einer starken Betonung einzelner, kürzerer Passagen führte und ein Gefühl der Geschlossenheit verhindert. Hinzu kommt eine satztechnische Komplexität, die alle Aufmerksamkeit der Hörer von der Zeremonie weg auf die Musik hin verlagert.
Das Werk war damit so in die Ferne üblicher Kirchenmusik gerückt, dass sich auch ihre Aufführung außerhalb einer Kirche in den Konzertsaal verlagerte. So äußerte sich der Komponist auch gegenüber Goethe: „die Messe ist auch als Oratorium gleichfalls aufzuführen“. Und wie die Uraufführung am 7. April 1824 tatsächlich nicht in kirchlichem Rahmen, sondern in Sankt Petersburg bei der dortigen Philharmonischen Gesellschaft stattfand, kommt die Missa solemnis seither weltweit meist in den Konzertsälen zur Aufführung. So auch bei uns am Sonntagnachmittag, 2. Juni um 15 Uhr (!) in der Philharmonie. Lassen Sie sich dieses Monumentalwerk keinesfalls entgehen! Besteigen Sie mit uns den Achttausender! Denn, wie Jens Lehmann, Autor der Einführung in unserem Programmheft, treffend schrieb: „Für Chöre ist die Missa Solemnis so etwas wie ein Achttausender: ein nur schwer erreichbarer Gipfel. Beethoven führt die Sängerinnen und Sänger über unwegsame Koloraturen und durch wahre fortissimo-Gewitter hinauf ins ewige Eis, nicht nur für Soprane wird die Luft dünn und dünner. Und zugleich reißt immer wieder die Wolkendecke auf, wirkt diese Musik wie eine Verbindung in höhere Sphären.“
Die Einführung übernimmt der soeben zitierte Jens Lehmann, erleben Sie ihn am Konzertnachmittag um 14:30 Uhr im Südfoyer der Philharmonie.
In Erwartung des Achttausenders also! Besteigen wir ihn am allerbesten gemeinsam! Abgemacht?!
Für den Philharmonischen Chor Berlin grüßt herzlich
Christine Zahn / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(christine.zahn@philharmonischer-chor.de)
Karten unter 030_826 47 27, www.philharmonischer-chor.berlin oder karten@musikadler.de
Zur Vorbereitung der Bergbesteigung empfehle ich die neue Folge unseres Podcasts „Südfoyer“, in dem unser Künstlerischer Leiter Jörg-Peter Weigle und Lukas Siebert Jens Lehmann, seines Zeichens Musikjournalist, Podcastinitiator und Philchorsänger, Rede und Antwort stehen.
Ausblick:
Nach Beethoven kommt eigentlich nichts mehr, mag man vielleicht denken. Wir aber wagen es und geben noch vor den Sommerferien ein – musikalisch und örtlich – anderes Programm:
Herzliche Einladung zum a-cappella-Sommerkonzert mit dem Philharmonischen Chor Berlin unter der Leitung von Jörg-Peter Weigle
Der Philharmonische Chor Berlin, normalerweise zuhause in der Philharmonie, singt am 13. Juli um 16 Uhr im Herzen Kreuzbergs, in der Passionskirche, Marheinekeplatz 1! Das a cappella-Programm mit Werken von Mauersberger, Brahms und Mendelssohn spannt einen musikalisch-thematischen Bogen von der Verzweiflung an Gott und den Menschen zum Einswerden von Mensch und Natur bis zur Erlösungszuversicht, worin unsere alltäglichen Erfahrungen, privat wie öffentlich, deutlich gespiegelt und erkennbar sind. Zwischen den Werken konzertiert Tobias Berndt mit Orgelstücken von Bruhns, Pärt und Bednall. Kommen Sie und erleben den Philharmonischen Chor Berlin a cappella!
Newsletter 03/2024
Fr, 08.03.2024
20:00 Uhr
Philharmonie Berlin
Antonín Dvořák – Stabat Mater
Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Nicolas Fink, Dirigent
Iwona Sobotka, Sopran
Deniz Uzun, Alt (für die erkrankte Wiebke Lehmkuhl)
Dumitru Mitu, Tenor
Yorck Felix Speer, Bass
Wenn Trauer sich in Hoffnung wandelt
Mit Antonín Dvořáks hoch emotionalem Stabat mater läuten wir für uns die Passionszeit ein. Das Leid der weinend unter dem Kreuz ihres Sohnes stehenden Gottesmutter rührt an, ist ein von dramatischer Verzweiflung zu Trost sich entwickelndes Meisterwerk, dessen inniger Emotionalität sich wahrlich niemand entziehen kann. Kein Bibelttext, sondern ein mittelalterliches Gedicht aus dem 13. Jahrhundert liegt dem Stabat Mater zugrunde. Die dem Franziskaner Jacopone da Todis zugeschriebenen Verse inspirierten Musiker von Josquin Desprez und Palestrina über Vivaldi und Haydn bis hin zu Rossini, bevor Dvořák – geschlagen von tiefer Trauer um seine drei früh verstorbenen Kinder – sich der Thematik annahm. Die Komposition beschreibt in zehn Teilen die einzelnen Stufen der Bewältigung individuellen Leids, wie sie bereits in der Textvorlage enthalten sind. Trotz der persönlichen Betroffenheit Dvořáks ist es aber nicht einfach ein dunkles Werk geworden. Schmerzlich- Dramatisches prägt zwar den ersten Teil, doch die Musiksprache wandelt sich immer wieder, am Ende zu Zuversicht – die wir alle suchen. Das 1880 in Prag uraufgeführte Werk feierte schnell europäische Erfolge. Auf Initiative des Verlegers Simrock, der schon Brahms vermarktete, wurde das Stabat Mater in der Royal Albert Hall in London vor 10.000 Zuhörern aufgeführt und brachte dem Komponisten Aufträge und Einladungen ein.
Der Philharmonische Chor Berlin gibt das Stabat Mater am 8. März um 20 Uhr in der Berliner Philharmonie gemeinsam mit dem wundervollen Solistenquartett Iwona Sobotka (Sopran), Wiebke Lehmkuhl (Alt), Dumitru Mitu (Tenor), Yorck Felix Speer (Bass) und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt. Die Leitung des Abends hat Nicolas Fink, Chefdirigent des Westdeutschen Rundfunkchores, am 8. März aber unser Gastdirigent.
Also: Herzliche Einladung zu einem unserer „Lieblingsstücke“. Die Einführung übernimmt Johannes David Wolff am Konzertabend um 19 Uhr im Südfoyer der Philharmonie.
Wir wünschen allen ein schönes Konzert und einen gelungenen Start in die Frühlings- und Osterzeit!
Für den Philharmonischen Chor Berlin
Ihre Christine Zahn (christine.zahn@philharmonischer-chor.de)
Karten unter 030_826 47 27, www.philharmonischer-chor.berlin oder karten@musikadler.de
*Absolut Hörenswertes zu unserem Konzert findet sich im Podcast „Südfoyer“ des Musikjournalisten und Mitsängers Jens Lehmann im Gespräch mit unserem Gastdirigenten Nicolas Fink
Newsletter 11/2023
So, 03.12.2023
20:00 Uhr
Philharmonie Berlin
Franz Schubert – Messe in Es-Dur
Francis Poulenc – Gloria
Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Florian Benfer, Dirigent
Johanna Winkel, Sopran
Elvira Bill, Alt
Martin Mitterrutzner, Tenor
Georg Drake, Tenor
Tobias Berndt, Bass
Liebe Freundinnen und Freunde des Philharmonischen Chors Berlin!
Am 1. Advent erwartet Sie mit Poulencs und Schuberts persönlicher Glaubensauseinandersetzung ein interessantes Konzert.
Francis Poulencs Gloria, mit Frische und ausgelassener Fröhlichkeit vertont, entstand 1959 u.a. angesichts die Zunge rausstreckender Engel und kickender Mönche: „Ich dachte dabei lediglich an die Fresken von Gozzoli, bei dem Engel die Zunge herausstrecken und an die frommen Benediktiner, denen ich einmal beim Fußballspielen zusah.“ Und das ist tatsächlich hörbar, herrlich: Pass folgt auf Pass, auf kurze musikalische Wendungen jeweils eine mit harmonischen Überraschungen versehene Antwort. Poulenc, der von sich selbst sagte: „Ich besitze den Glauben eines Landpfarrers“, vollzog eine mit Humor cachierte sehr persönliche Auseinandersetzung mit seinem Glauben. Nicht die lauten Töne haben das letzte Wort, nicht der institutionalisierte Glaube, sondern das auf Erlösung hoffende Individuum.
Zu Schuberts Messe in Es-Dur zunächst ein Zitat aus dem berufenen Munde Nikolaus Harnoncourts: „Diese Musik ist keine Frömmigkeitsübung, sondern eine von Schubert leidenschaftlich geführte Auseinandersetzung mit dem Tod.“ Entstanden 1828, in den letzten Monaten seines Lebens, hat sie Vermächtnischarakter und gilt als seine beeindruckendste geistliche Komposition. Franz Schubert dehnt den liturgischen Rahmen sehr weit und buchstabiert die Texte individuell und mit großer emotionaler Tiefe aus. So beispielsweise scheint auch im Schlusssatz „Agnus Dei“ bei der aus der Tiefe kommenden Klage, dem Aufschrei über die Sünden der Welt, wo die Musik in erschütternder Erregung stehenzubleiben scheint, keine schlichte Bitte, um Frieden möglich zu sein. Mit der Melodie aus dem „Doppelgänger“, eines seiner letzten komponierten Lieder, ist ebenfalls ein Selbstzitat eingearbeitet. In dem Heinegedicht heißt es: „Da steht auch ein Mensch und starrt in die Höhe und ringt die Hände vor Schmerzensgewalt“. Hier erkennen Heine und Schubert „die eigne Gestalt“. In der Es-Dur-Messe komponierte Schubert seine existentielle Verzweiflung aus, die sich kaum in die Konventionen liturgischer Praxis rückführen lässt.
Erleben Sie das alles am 3. Dezember bei uns in der Philharmonie! Wir freuen uns mit Ihnen auf ein besonderes Konzert und läuten gemeinsam die Weihnachtszeit ein! Abgemacht?!
„O magnum mysterium“ von Francis Poulenc werden wir außerplanmäßig an den Anfang unseres Konzerts am 1. Advent stellen: Möge das Wunder, das wir wiederkehrend jedes Jahr an Weihnachten feiern, sich auch in einer friedlicher werdenden Welt ereignen. Dafür sollten wir uns engagieren, darauf hoffen und dafür singen wir für Sie.
Allen ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes neues Jahr 2024!
Für den Philharmonischen Chor Berlin
Ihre Christine Zahn (christine.zahn@philharmonischer-chor.de)
Karten unter 030_826 47 27, www.philharmonischer-chor.berlin oder karten@musikadler.de
*Interessantes zu unserem Konzertprogramm finden Sie im Podcast „Südfoyer“ des Musikjournalisten Jens Lehmann im Gespräch mit Florian Benfer (Künstlerischer Leiter)
*Einführung in den Konzertabend, 19:15 Uhr, Harald Asel, Südfoyer der Philharmonie
*Am Samstagnachmittag wirbt eine kleine Abordnung des Philharmonischen Chors am Bebelplatz mit einem Flashmob für das Konzert am 1. Advent.
Newsletter 10/2023
Mi, 18.10.2023
20:00 Uhr
Philharmonie Berlin
Emil Nikolaus von Reznicek – Frieden – Eine Vision
Gioachino Rossini – Stabat Mater
Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Jörg-Peter Weigle, Dirigent
Aleksandra Kubas-Kruk, Sopran
Niina Keitel, Alt (für die erkrankte Anna Kissjudit)
Simon Yoshida, Tenor (für die erkrankten Magnus Dietrich)
Artur Janda, Bass
Liebe Freundinnen und Freunde des Philharmonischen Chors Berlin!
Unsere Saison starten wir mit der Ausgrabung eines Werks, wie es LEIDER zu unserer aktuellen Situation mit all den Tag für Tag zunehmenden Kriegsherden kaum passender sein könnte:
Emil Nikolaus von Rezniceks Frieden – Eine Vision für Chor, großes Orchester und Orgel entstand 1914 und wurde vom Philharmonischen Chor Berlin unter dem Dirigat des Komponisten ein halbes Jahr nach Beginn des 1. Weltkriegs am 14. Januar 1915 zur Uraufführung gebracht. „Lasst uns den Frieden! Wir wollen den Frieden!“ ertönt es darin, was inmitten des damals vorherrschenden Hurra-Patriotismus allerhand Mut bewies.
Nach einem Alptraum Ende Dezember 1913 bis Mitte April 1914 zu Papier gebracht, nahm Reznicek in den Orchestersätzen zwar die späteren Weltkriegsgräuel vorweg, verlegte sich aber im Chorsatz auf die Vision eines allumfassenden Friedens. Am 17. Juni 1914 vermeldete das Prager Tagblatt, dass Rezniceks neues Werk Frieden vom Philharmonischen Chor Berlin für die nächste Saison zur Uraufführung angenommen worden sei. Wenige Tage später ereignete sich das Attentat von Sarajevo, dem am 28. Juli 1914 die Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien folgte, womit der 1. Weltkrieg seinen Anfang nahm. Selten einmal wurde eine Vision derart rasch und grausam von der Realität eingeholt. Überhaupt war es angesichts des Kriegsausbruches verwunderlich, dass die Uraufführung am 14. Januar 1915 stattfinden konnte. Obwohl als Wohltätigkeitskonzert zu Gunsten österreichisch-ungarischer Kriegswaisen deklariert, blieb die Reaktion der Kritik zwiespältig, was allerdings weniger auf das Werk selbst als auf die Zeitumstände seiner Uraufführung zielte. Nach 1945 galt das Werk als verschollen, bis 2018 eine Abschrift in einem amerikanischen Archiv auftauchte.
Dass wir diese Friedensvision nach über 100 Jahren erneut zur Aufführung bringen, worin der Chor nicht um Frieden bittet, sondern mit „Lasst uns den Frieden! Wir wollen den Frieden!“ schreiend (so steht es in der Partitur!) den Frieden fordert – was passte besser in unsere Zeit? Die mutige Uraufführung am 14. Januar 1915 war brandaktuell. Und heute, ist es das nicht auch?
Nach der Pause Gioachino Rossinis Stabat Mater, eine seiner wenigen geistlichen Kompositionen. In dieser Vertonung der mittelalterlichen Marienklage werden wir verzaubert von der Leichtigkeit der Instrumentation und Melodien, dem Belcanto, von den herrlichen, einander übertreffenden Arien und Chorstücken – überhaupt von der ganzen Italianità, die wir so sehr bewundern und lieben. Rossinis Stabat Mater, 1831 vom spanischen Prälaten Manuel Fernández Varela beauftragt, entstand in zwei Phasen. Durch gesundheitliche und persönliche Probleme geschwächt konnte Rossini zunächst nur sechs Nummern schreiben und musste seinen Schüler Giovanni Tadolini bitten, das Werk für die Uraufführung in Madrid am 5. April 1833 zu komplettieren. Zwischen 1838 und 1841 ersetzte Rossini dann die Teile Tadolinis durch neu komponierte, eigene Beiträge. Am 7. Januar 1842 in Paris kam dann die endgültige Version zur Uraufführung: Es entstand ein Werk, das direkt in die Herzen zielt, das alle Mitwirkenden, die gesamte Hörerschaft zu einem großartigen Gemeinschaftserlebnis zu vereinen versteht. Wow! Und genau das brauchen wir.
Es erwartet Sie mit Aleksandra Kubas-Kruk, Anna Kissjudit, Magnus Dietrich und Artur Janda ein herrliches Solistenquartett.
Es spielt das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt.
Die Leitung des Abends hat Jörg-Peter Weigle.
Kommen Sie am 18. Oktober in die Philharmonie!
Wir freuen uns auf Sie!
Herzliche Grüße
für den Philharmonischen Chor Berlin
Ihre Christine Zahn (christine.zahn@philharmonischer-chor.de)
Karten unter 030_826 47 27, www.philharmonischer-chor.berlin oder karten@musikadler.de
* Interessantes zu unserem Konzertprogramm finden Sie im Podcast von Jörg-Peter Weigle (Künstlerischer Leiter) und Jens Lehmann (Musikjournalist und Philchorist) auf unserer Website bzw. hier
* Am Konzertabend führt Michael Wittmann (Entdecker der Partiturabschrift von Emil Nikolaus von Rezniceks Frieden im Archiv des Chicago Symphony Orchestra) um 19:15 Uhr im Südfoyer der Philharmonie in beide Werke ein.
* Am Freitagabend wirbt eine kleine Abordnung des Philharmonischen Chors rund um den Potsdamer Platz mit einem Flashmob für das Konzert am 18.10.2023, 20 Uhr, Philharmonie.
Newsletter 07/2023
Konzertreise in Schweden und
Forum Dirigieren
Nach der Rückkehr von unserer herrlichen Konzertreise in Schweden, Norrköping und Uppsala („Ein Fest der Klänge und der stimmlichen Präzision“ so der Zeitungsrezensent), waren wir am 17. Juni für das Forum Dirigieren des Deutschen Musikrates das „Chor-Instrument“ für die Stipendiat*innen, die uns mit Werken von Georg Schumann und Johannes Brahms vor einer hochkarätigen Jury dirigierten. Wir gratulieren herzlich: Katharina Poppe, Friederike Scheunchen und Lukas Siebert, sie erreichten die Aufnahme in die 2. Förderstufe!
Vorschau auf die neue Saison
Mit einem spannenden Mix großer chorsinfonischer Werke wird unsere neue Saison ungewöhnlich und aufregend. So graben wir beispielsweise den spätromantischen Frieden von Emil Nikolaus von Reznicek aus, warten mit den zu Herzen gehenden, Klage und Zuversicht ausströmenden Stabat mater-Vertonungen Gioachino Rossinis und Antonín Dvořáks auf, eilen von den beschwingenden Klängen von Francis Poulencs Gloria zu Franz Schuberts Messe in Es-Dur, seinem geistlichsten Werk, und treffen zu Saisonabschluss auf das Non plus ultra-Meisterwerk schlechthin, auf Ludwig van Beethovens Missa solemnis. Puh! Nicht nur das Programm bietet Abwechslung, diesmal heißen wir auch zwei Gastdirigenten willkommen, die sich ihre Stücke selbst auswählten.
Der Reihe nach: Saisonbeginn und Saisonabschluss liegen in den Händen unseres Künstlerischen Leiters Jörg-Peter Weigle, dem wir als Chor alles verdanken, der uns formt, feilt, prägt, also zu dem gemacht hat, was wir können. Für das 2. Abonnementkonzert begrüßen wir Florian Benfer, der hierzulande u.a. als Künstlerischer Leiter des Deutschen Jugendchors bekannt wurde. In seiner Wahlheimat Schweden leitet er den Eric Ericsons Kammarcör und den Gustav Sjökvists Kammarkör. Im 3. Abokonzert erleben Sie uns unter Gijs Lennaars, der als Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin wohl wirklich keine weitere Vorstellung braucht. Was sind wir gespannt!
Sie gewiss auch. Lassen Sie sich also kein Konzert entgehen:
Abonnements von 45–125 Euro und Einzelkarten von 15–45 Euro
unter 030_826 47 27, www.philharmonischer-chor.berlin oder karten@musikadler.de
Wir wünschen Ihnen einen wundervollen Sommer!
Auf ein frohes Wiedersehen in der Philharmonie,
herzlich
für den Philharmonischen Chor
Ihre Christine Zahn
Hier ein Ausblick auf die Konzerte:
Abo 1:
Mi. 18. Oktober 2023, 20:00 Uhr,
Philharmonie Berlin
Emil Nikolaus von Reznicek – Frieden – Eine Vision
Gioachino Rossini – Stabat Mater
Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Jörg-Peter Weigle, Dirigent
Aleksandra Kubas-Kruk, Sopran
Anna Kissjudit, Alt
Magnus Dietrich, Tenor
Artur Janda, Bass
Zu Saisonbeginn erfolgt die Ausgrabung: Emil Nikolaus von Rezniceks Frieden – Eine Vision für Chor, großes Orchester und Orgel. Entstanden 1914 brachte der Philharmonische Chor Berlin das Werk am 14. Januar 1915 zur Uraufführung. „Lasst uns den Frieden! Wir wollen den Frieden!“ ertönt es am Ende des Werks, was ein halbes Jahr nach Weltkriegsbeginn inmitten der allgemein vorherrschenden Kriegsbegeisterung gehörigen Mut bewies. Nach 1945 galt das Werk als verschollen, bis 2018 eine vollständige Abschrift in einem amerikanischen Archiv auftauchte. Dass wir diese Friedensvision nach über 100 Jahren erneut und diesmal gemeinsam mit dem unmittelbar in die Herzen der Hörer zielenden Stabat Mater von Gioachino Rossini zur Aufführung bringen – was passte besser in unsere Zeit?
Abo 2:
So. 03. Dezember 2023, 20:00 Uhr
Philharmonie Berlin
Francis Poulenc – Gloria
Franz Schubert – Messe in Es-Dur
Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Florian Benfer, Dirigent
Johanna Winkel, Sopran
Elvira Bill, Alt
Martin Mitterrutzner, Tenor 1
TBC, Tenor 2
Tobias Berndt, Bass
In seinem sechsteiligen Gloria, 1959, vertonte Francis Poulenc den Text mit großer Frische und Lebendigkeit, so dass kritische Stimmen darin schon die Grenze zum Sakrileg erreicht sahen. Er konterte: „Als ich es schrieb, dachte ich an italienische Fresken mit Engeln, die ihre Zungen herausstrecken, und auch an einige feierlich aussehende Benediktinermönche, die ich eines Tages beim Fußballspielen sah.“ Sein Humor, seine Liebe zum Leben offenbaren sich in dem ebenso feierlichen wie ausgelassenen Gloria von ihrer allerschönsten Seite. Die Messe in Es-Dur, in Franz Schuberts letztem Lebensjahr 1828 entstanden, gilt als seine beeindruckendste geistliche Komposition. Ein dominierender Chor, Orchester und Solisten in eher begleitender Funktion – unsere Fans erwartet ein wahrer Genuss!
Abo 3:
Fr. 08. März 2024, 20:00 Uhr
Philharmonie Berlin
Antonin Dvorák – Stabat Mater
Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Gijs Leenaars, Dirigent
Iwona Sobotka, Sopran
Wiebke Lehmkuhl, Alt
Dumitru Mitu, Tenor
Andreas Bauer Kanabas, Bass
Antonín Dvoráks Stabat Mater in der Passionszeit. Nach dem Tod dreier seiner Kinder 1877 entstanden ist es ein biographisch geprägter Trauergesang, der Schmerz, Trauer und Hoffnung mit großer Innerlichkeit thematisiert. Melodienreich und ergreifend sucht Dvorák die Leiden der Mutter Gottes unter dem Kreuz in Musik zu fassen und schuf ein spätromantisches Werk, dessen besondere Ansprüche an einen beweglichen, transparenten, facettenreichen Klang wie gemacht für den Philharmonischen Chor Berlin erscheinen.
Abo 4:
So. 02. Juni 2024, 15:00 Uhr (!)
Philharmonie Berlin
Ludwig van Beethoven – Missa solemnis
Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Jörg-Peter Weigle, Dirigent
Marcelina Román, Sopran
Julie-Marie Sundal, Alt
Rafal Bartminski, Tenor
Hanno Müller-Brachmann, Bass
Zum Saisonende Ludwig van Beethovens monumentale Missa solemnis. Sie gilt als eine der berühmtesten Messen der abendländischen Musik und wurde vom Komponisten selbst als sein gelungenstes Werk bezeichnet, als das „gröste Werk, welches ich bisher geschrieben“. Jede Textaussage erhielt eine ihrem Inhalt entsprechende musikalische Form, womit eine satztechnische Komplexität entstand, die die Aufmerksamkeit von der liturgischen Zeremonie auf die Musik hinlenkte. Gegenüber Goethe äußerte er sich: „die Meße ist auch als oratorium gleichfalls aufzuführen“. Und wie die Uraufführung am 7. April 1824 nicht in kirchlichem Rahmen, sondern in Sankt Petersburg bei der Philharmonischen Gesellschaft stattfand, kommt die Missa solemnis seither weltweit meist in Konzertsälen zur Aufführung. So auch bei uns am Saisonende um 15 Uhr (!) in der Philharmonie.
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Erfahrungen im Pilotprojekt
von Sebastian Büchner
Und plötzlich ist Ende Mai 2021, als wir bereits die Saison abgehakt und den Blick auf einen Neustart im Spätsommer 2021 gerichtet hatten, Spontaneität gefragt: Ein Anruf der Berliner Senatsverwaltung für Kultur bei unserem Vorsitzenden mit der Frage, ob wir in drei Wochen – am 9. Juni – unser 4. Saisonkonzert im Großen Saal der Berliner Philharmonie singen könnten. Im Rahmen des Berliner Pilotprojektes „Perspektive Kultur“ sollen wir ausloten, unter welchen Bedingungen ein semiprofessioneller, aber letztlich Laienchor wie der Philharmonische Chor Berlin in Zeiten der Pandemie ein Konzert bewerkstelligen kann. Und dies sicher für alle Sängerinnen und Sänger, alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Ohne die Grundschule, in der wir unseren festen Probensaal haben, mit Aerosolen zu verseuchen. Unter Einhaltung der Abstandsregeln und Lüftungszeiten, mit Hygiene- und Testkonzept. Und am besten – dank der Unterstützung des Chorverbandes Berlin – mit Erkenntnissen, die auf möglichst viele andere Chöre übertragbar sind.
Wir haben es geschafft, obwohl wir das Konzert mit Dvoraks Messe in D-Dur, „nur“ mit Orgelbegleitung statt dem gewohnten Orchester, dann doch erst am 21. Juni gesungen haben. Der Aufwand war enorm, das Resultat hörenswert, wir und unsere Zuhörer glücklich – und nach wie vor sind alle gesund. Weder die Proben noch das Konzert wurden zum Superspreadingevent.
Chorsingen geht also trotz und mit Corona. Aber das Setting ist nichts, was regelmäßig durchgehalten werden kann oder finanziell stemmbar ist – erst recht nicht für Laienchöre. Die Proben in der Schule erfolgten in drei gemischten Teilchören mit maximal 24 Personen. Auf Abstand von zwei Metern, unter Nachweis eines negativen Tests, zweimal vierzig Minuten mit zwanzig Minuten Lüftungspause, permanenter Querlüftung und anschließendem Ruhenlassen des Raumes für zwei Stunden.
Ausreichend zur Einstudierung, aber nicht zur wirklich musikalischen Arbeit. Also wichen wir zu weiteren Proben in die – zum Glück noch wenig bebuchte – Philharmonie selbst aus. Etwas, was sowohl logistisch als auch finanziell kein Regelfall werden darf. Aber nur dort gab es die Gelegenheit, im Abstand von zwei Metern zwischen allen Sänger:innen in Vollbesetzung zu proben. Die Bühne war damit voll, und selbst in den Zuschauerreihen hinter der Bühne standen noch Sänger:innen, um den Abstandsvorgaben genügen zu können. Die Zuschauer:innen saßen entsprechend im Schachbrett, was auch nur zu einer maximal hälftigen Saalbelegung führen kann.
Ob und wie unsere Erfahrungen nun seitens der Politik in Hygienekonzepte für Chöre umgesetzt werden, ist noch offen. Unser Eindruck war allerdings, dass es der Kumulation aller Maßnahmen insbesondere in Hinblick auf die zunehmende Zahl Geimpfter für ausreichende Sicherheit nicht zwingend bedurft hätte. Gerade unter Sängerinnen und Sängern einen möglichst hohen Anteil Geimpfter zu haben, dürfte aber die Proben und Konzertplanung erheblich erleichtern. Denn vor allem dann dürfte es eine Chance geben, dass Sängerinnen und Sänger wieder enger beieinander stehen können und dabei auch Ungeimpfte wie z.B. Schwangere geschützt sind, es wieder Platz für begleitende Orchester- und andere Instrumentalensembles und Gelegenheit zu längeren Proben und Konzerten gibt. Und erst dann werden wir Chöre wieder das Repertoire an Chormusik aufführen können, dessen Vielfalt uns vor der Pandemie noch als so selbstverständlich erschien.
Newsletter 06/2021
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Tomasz Zagórski verstorben
Mit großem Bedauern haben wir heute erfahren, dass am 9. Mai 2021 der polnische Tenor Tomasz Zagórski im Alter von nur 58 Jahren an den Folgen einer Covid19-Erkrankung verstorben ist.
Im Juni 2021 hätte er – wäre es nicht zu den pandemiebedingten Absagen gekommen – gemeinsam mit uns in der Berliner Philharmonie sowie bei weiteren Konzerten in Frankfurt (Oder) und Polen mit Carl Orffs ‚Carmina burana‘ auf der Bühne stehen sollen. Mit einem Part also, den er auch schon 2016 in einem unserer Konzerte bravourös übernommen hatte. Mit dem Philharmonischen Chor Berlin war er zuletzt am 18. März 2018 in Dvořáks ‚Stabat mater‘ zu erleben.
Mit Tomasz Zagórski verliert der Philharmonische Chor Berlin einen langjährigen musikalischen Begleiter und einen engen Freund. Sein zartschmelzender, lyrischer Tenor wird uns allen fehlen.
Der in Posen geborene Tomasz Zagórski war Student von Prof. Stanisław Romanski und zählte zu den sogenannten ‚Nachtigallen von Posen‘, den Schülern von Prof. Stefan Stuligrosz an der dortigen Musikakademie. Er war Preisträger mehrerer Wettbewerbe, darunter des Internationalen Wettbewerbs junger Tenöre am Conservatorio Verdi in Mailand (verliehen von Giuseppe di Stefano und Gino Bechi). Zudem war er Stipendiat von Birgit Nilsson in Wolfenbüttel.
Von 1985 bis 1995 sang Zagórski an allen polnischen Opernhäusern. Danach ging er nach Deutschland und in die Schweiz, wo er Karriere an den Stadttheatern machte. Zagórskis Repertoire umfasste 54 Opern- und Operettenrollen, 50 Kantaten und Oratorien gehörten ebenso dazu wie 48 Uraufführungen.
Seit 2009 kehrte Tomasz Zagórski immer wieder in seine Heimat Posen zurück, um an der dortigen Musikakademie Deutschen Liedgesang zu unterrichten, ab 2010 in seiner eigenen Solo-Gesangsklasse. Er war Gründer und künstlerischer Leiter des Internationalen Musikfestivals „Nadnoteckie Bel Canto“. Am 6. Februar 2020 verlieh ihm der Präsident der Republik Polen, Andrzej Duda, den Titel ‚Professor der Künste‘.
Die Musikakademie Posen schreibt zum Tode Zagórskis:
Wir verabschieden uns von einem wunderbaren, leidenschaftlichen Mann, einem hervorragenden Opernsänger, einem Künstler, der stark in das kulturelle und soziale Leben der Musikakademie in Posen involviert war und der sein Wissen und seine Liebe zur Musik mit seinen Studenten teilte und mit seiner Stimme Freude brachte.
Dem können wir uns nur anschließen.
Berichte aus dem Reinraum
Seit den ersten Messungen von Aerosolen (Flüssigkeitspartikel mit einer Größe <5 μm, die aus der Lunge und dem Hals kommen) wissen wir: Das gemeinsame Singen in geschlossenen Räumen kann zu erhöhten SARS-CoV-2-Infektionsraten führen. Sämtliche Hygienevorschriften im musikalischen Profi- und Laienbereich richten sich inzwischen mit ausgeklügelten Konzepten nach dieser Erkenntnis. Sie entstammt maßgeblich der Studie ‚Ausbreitung von Aerosolen beim Singen, professionellem Sprechen und Musizieren in Kultur und Bild‘, die von Prof. Dirk Mürbe, dem Leiter der Klinik für Audiologie und Phoniatrie an der Berliner Charité, und dem Aerosol-Experten Prof. Martin Kriegel, dem Leiter des Hermann-Rietschel-Instituts an der TU Berlin, durchgeführt wurde. Zunächst im Profibereich mit Sänger*innen des RIAS-Kammerchores begonnen, wird sie nun im Bereich der semiprofessionellen Chöre und der Kinderchöre fortgesetzt. (Näheres dazu in unserem aktuellen Newsletter.) 15 Proband*innen aus den Reihen des Philharmonischen Chores Berlin nahmen in den letzten Wochen an den Studienaufgaben teil und schickten uns kleine Erfahrungsbeiträge zu, die wir – in der Reihenfolge ihres Eintreffens bei uns – hier gerne veröffentlichen. Wir danken allen und warten gespannt auf die neuen Studienresultate.
Nun aber viel Spaß beim Lesen!
Trotz monatelanger Chorsingpause ist Reinraumsingen in eine Plexiglasröhre mit allerhand Technik drin und drumrum echt keine Alternative. Ich sang zwar in geselliger Runde, doch letztlich völlig allein. Denn fünf nette Leute standen um mich rum, schauten aber mit ihren Klemmbrettern bewaffnet v.a. nur auf Monitore und Zahlen und dass ich mich beim Singen, Sprechen oder Rufen nicht bewegte. Der eigene Gesang, immer in fünffacher Version, klang meist erbärmlich scheppernd. Kein Chorleiter gab seine Wünsche über Tempo, Takt, Dynamik, Aussprache an. Dafür atmete, sprach, sang, rief und starrte ich in eine Röhre mit diverser unkenntlicher Technik am Ende hinein wie in eine Art Zeittunnel. Schemenhaft spiegelte sich mein abgeklebtes Gesicht als Spiegelbild darin. Neben mir wackelte lediglich ab und an der Armani-Reißverschluss der Professorenjacke. Der Gitterboden unter mir in dem Laborraum für die perfekte Reinluft unterstrich mein Gefühl als Versuchskaninchen.
Für die Coronachorgesellschaft während der inzwischen doch sehr alltäglichen Pandemie (und auch noch für einen Buchgutschein als Dank des Instituts) nahm ich diese Bürde dann doch sehr gerne auf mich.
Sebastian Böhringer-Kluge, Bass
Gestern war der große Tag: Ich wurde in der TU von der Mitarbeiterin von Prof. Mürbe sehr nett in Empfang genommen und konnte sogar noch meine ‚Vorsängerin‘ Aileen noch kurz begrüßen. Wie schön, wenigstens mal ein oder zwei Leute aus dem Chor zu treffen – da wird wieder schmerzlich bewusst, was gerade so sehr fehlt! Drinnen bekam ich als erstes blaue Tüten zum Über-die-Schuhe-Streifen und wurde dann zum Reinraum gebracht, durch eine Luftschleuse hindurch. Anschließend bekam ich eine Ganzkörperverhüllung, mit Haube und Haarnetz darunter. Nun ging es hinein in den Versuchsraum, wo drei weitere Personen auf mich warteten. Mir wurde dann erklärt, wie ich mich vor die Plexiglasröhre setzen solle und wie das ganze ablaufen würde. Ganz wichtig: möglichst nicht bewegen! Erst einmal ging es mit dem fünfmaligen Vorlesen des Textes „Der Nordwind und die Sonne“ los, wie eine Märchentante kam ich mir vor; allerdings fehlten mir meine beiden Enkelkinderchen dabei. Danach ging es endlich mit Singen los – Die Noten von „O Täler weit“ waren schon so befestigt, dass ich gut sehen konnte. Fünfmal sollte ich nun die mir so vertraute Altstimme in die Röhre singen – das war eigentlich sogar schön, ich mag das Lied sehr und habe also ordentlich reingeschmettert, mit Dynamik und allem. Stimmgabel war vorhanden – ich bekam also den Anfangston. Aber die anderen Stimmen fehlten natürlich sehr… Danach ging es weiter mit fünfmal Beethoven, die Melodie in einer für mich sehr ekligen Bruchlage (es hat mich aber beruhigt, dass die nette Mitarbeiterin sagte, die anderen Alti hätten damit auch gehadert). Nach dem Beethoven hieß es nun: Töne aushalten, auf F, fünfmal im piano, fünfmal im mf und fünfmal im forte… jeweils 12 Sekunden lang. Zum krönenden Abschluss der Veranstaltung sollte ich nun noch Zahlwörter laut rufen. Das Ganze endete dann ebenfalls sehr nett, als Dankeschön bekam ich sogar noch einen Dussmann-Gutschein. Und draußen kam dann schon der nächste Proband angeradelt, Paul. Ach ja…
Sigrid Achenbach, Alt
Heute 15 Uhr Aerosol-Studie in der TU Berlin… ein bisschen aufgeregt bin ich schon. Wie vor einem Konzert? Nein, eher weil ich in eine Röhre singen soll; und nach vielen Monaten wieder vor Publikum singen ist schon was Besonders, auch wenn es „nur“ die Mitarbeiter im Team von Prof. Mürbe sind. Also Einwilligungserklärung unterschreiben, auf dem Fahrrad endlich mal wieder einsingen und ab an den Ernst-Reuter-Platz.
Im Reinraum des Hermann-Rietschel-Instituts der TU Berlin werde ich eingekleidet und verklebt und dann vor eine Röhre gesetzt. Also wie die Vorbereitungen bei unseren Konzerten in der Philharmonie kommt es mir nicht gerade vor. Auch das Sprechen und Singen in die Röhre mit Messgeräten hört sich nicht gerade wie der wunderbare Raumklang in der Philharmonie an. Aber wenn man der Wissenschaft dienen kann, tut man das gerne. Ich bin gerne ein Versuchsobjekt, wenn es darum geht, wissenschaftsbasierte und faktenfundierte Entscheidungen zur Wiederermöglichung des Singens und der Kultur zu generieren.
„O Täler weit, o Höhen“, Mendelssohns wunderbare Vertonung des Gedichts Joseph von Eichendorffs schafft es sogar im sterilen Labor vor dem inneren Auge und Gehör die Seele zu berühren. Bei Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ – die zweite von den Studienmachern ausgewählte Singprobe – kommt mir jedoch der ungute Gedanke, ob die Studie vielleicht sogar negative Auswirkungen auf das Konzertgeschehen haben könnte: Mit all den geschleuderten Konsonanten bei voller Stimme, die sonst unter Konzertbedingungen gegen eine gesamte Orchesterwucht notwendig sind, könnte die Aerosolbildung vielleicht doch hoch sein; aber mein ungetrübtes Vertrauen in die Wissenschaft sagt mir, dass diese Wissenschaftler das sicherlich gut einordnen und ins richtige Verhältnis setzen können.
Am Ende hat es Spaß gemacht, auch wenn mir eine normale Probe, ein gemeinsames Singen und vor allem ein Wiederauftreten in der Philharmonie lieber wären – aber vielleicht hilft die Studie ja dabei.
Ralf Maier, Tenor
Bloß nicht zu spät kommen – auch wenn ich bisher so wenig Gelegenheit dazu hatte in diesem Jahr. Aber wenn man mir nicht bald aufmacht, bin ich zu spät. Die Stimme am anderen Ende der Gegensprechanlage kennt keinen Professor Mürbe. Professor Kriegel, stolz und eintrittssicher beim nächsten Klingeln nachgeschoben, kennt sie auch nicht. Da bin ich doch etwas enttäuscht. Den Namen Hermann-Rietschel-Institut hat sie aber schon einmal gehört. Aber eine Studie, nein, so etwas finde hier nicht statt. Die Uhr zeigt inzwischen 11:02 Uhr. Dass diese Verspätung meine Schuld nicht ist, glaubt mir eh keiner – zu Recht: Jede Verspätung ist Schuld des Verspäteten, ein anderer ist nicht da, und ginge man zeitig los – was ist schon rechtzeitig? – man wäre meist zeitig da, in den meisten Fällen viel zu früh, aber immerhin seltenst zu spät.
Schließlich überschlagen sich die Ereignisse. Der Summer zeigt mir, dass die Stimme einem Menschen gehört, weiblich hatte ich getippt, aber KI-weiblich ist schließlich auch möglich, einem Menschen, der mitleidbewegt öffnet. Hinter mir möchte eine Dame auch ins Institut, der Teilnehmer zum nächsten Termin kann es nicht sein: Ich kenne Jan-Hendrik. Es ist die Vertretung für den Leiter der Studie, den die bisherigen Tests vermutlich schon mürbe gemacht haben. Und von innen kommt nun der Vertreter des naturwissenschaftlichen Parts der Studie, die neben medizinischen Aspekten vor allem physikalische und technische Kenntnisse erfordert. Ich bin leider schlecht im Namenmerken, ich kann mich an keinen einzigen der Namen erinnern.
Nachdem ich eingepackt bin und am Testgerät sitze, gehen mir Sebastians Worte durch den Kopf: Es würde sehr scheppern in der Röhre, und ich bin dankbar für den Hinweis: Das Scheppern liegt also nicht an mir. Wieder erweist es sich als hinderlich (ich weiß nicht, warum ich „wieder“ schreibe, andere Situationen fallen mir nicht ein, in denen das hinderlich war), dass mein Kopf recht groß ist. Wiederholt berühre ich die Plastikränder der Röhre, und wir müssen einen der kleinen Aufnahmeteile wiederholen, also nicht fünfmal alles, sondern teils sechsmal. Aber wenn ich schon keinen Geist versprühe, wie viele Aerosole versprühe ich? Ich bin neugierig. Da läge ich über dem Durchschnitt, antwortet mir einer der Assistenten auf meine Frage. Na toll, ich hatte natürlich insgeheim gehofft, ich wäre ein Phänomen in dem Sinne, dass von mir überhaupt keine Aerosole ausgehen. Dann muss ich noch nach anderem Sinn suchen, in dem ich ein Phänomen bin. Der Assistent beruhigt mich: Der abweichende Aerosolgehalt hänge vermutlich mit den Berührungen der Röhre zusammen. Ganz regungslos hätte ich nicht gesungen. Ach so. Aber wer sich beim Singen nicht bewegt, hat kein Herz oder keinen Rhythmus.
Den zu lesenden Text habe ich bei der fünften Textwiederholung endlich vollständig lesen können, was allgemeine Heiterkeit unter den Anwesenden erzeugte. Es war nicht gefordert, in den vorgegebenen 30 Sekunden den Text vollständig vorgelesen zu haben. Aber irgendwie war jeder Abbruch unbefriedigend (abgesehen davon, dass die ganze Fabel „Der Nordwind und die Sonne“ auch ohne Abbruch irgendwie unbefriedigend blieb), und gehetzt sollte es auch nicht klingen. Ich hätte viel gewonnen, wenn ich beim Vorlesen einfach die Überschrift weggelassen hätte. Aber die gehört zu einer Geschichte nun einmal dazu, auch ich kann nicht aus meiner Haut heraus. Und ich hatte meine Zweifel, was die Reihenfolge der Tests anging. Nach dem Aushalten von Vokalen, fünfmal p, fünfmal mf, fünfmal f, erst recht nach dem rufenden Zählen, nur fünfmal 10 Sekunden, fühlte ich mich eingesungen. Da hätte ich dann gern noch einmal mit Freude Abschied vom Walde genommen.
Ulrich Brömmling, Bass
Nachdem Herr Prof. Dr. Mürbe mich von der Tür abgeholt hat, ging es durch verschiedene Sicherheitstüren in den „Reinraum“, den saubersten Raum aller Zeiten! Eine Mitarbeiterin half in die Schutzkleidung und klebte die Kapuze am Gesicht ab, nun stand der Studie nichts mehr im Wege.
Im Raum befanden sich mehrere Menschen, Maschinen und eine Röhre, vor der ich platziert wurde und in die ich singen und sprechen sollte. Zuerst ging es mit der Messung der Ruheatmung los. Die zweite Aufgabe war es, den Text „Der Nordwind und die Sonne“ fünfmal zu lesen. Danach durfte ich den Mendelssohn singen. jeweils fünfmal die erste Strophe, Herr Mürbe war sehr zufrieden und es ging weiter mit Beethoven. Auch hier sang ich fünfmal die erste Strophe, wurde nur einmal gebeten, mich nicht zu viel zu bewegen. Aber auch das verlief dann sehr gut und es ging weiter mit dem Aushalten eines Tones, und zwar zwölf Sekunden lang. Die Aufgabe bestand darin, fünfmal im piano, fünfmal im mezzoforte, und fünfmal im forte den Ton C zu singen. Nachdem ich ihn zehnmal im piano und mezzoforte ausgehalten hatte, kamen noch die fünf Varianten im forte, was dann zwölf Sekunden nicht ganz unanstrengend war, aber zum Glück auch noch gut klappte. Schlussendlich folgte das Rufen von Zahlen, auch wieder fünfmal, und dann war es auch schon wieder vorbei. Es war eine sehr interessante Erfahrung und hat viel Spaß gemacht. Alle waren sehr freundlich, und zum Schluss gab es noch einen Gutschein von Dussmann als Dankeschön!
Julia Zühlke, Sopran
Nach einem sehr herzlichen Empfang durch Herrn Mürbe liefen wir durch das menschenverlassene Hermann-Rietschel-Institut in den schon angekündigten Reinraum. Während des Garderobenwechsels wurde mir auf erschreckende Weise einmal mehr klar, wie sehr das Masketragen doch zur Normalität geworden ist. Es war ein komisches Gefühl, im Vorraum des Reinraums ohne Maske in unmittelbarer Nähe zu anderen, fremden Menschen (mit Maske) zu stehen. Neben der Überraschung, wie viele Personen (in meinem Fall fünf) an so einer Versuchsdurchführung mitwirken, schwang dieses Gefühl auch während der Durchführung der Versuchsreihe immer ein bisschen im Hintergrund mit.
Die Aufgaben selbst waren wie erwartet, lediglich die fünffache Wiederholung hatte ich so nicht auf dem Schirm. Es war eine spannende Erfahrung, nicht zuletzt wegen der ganz unbewusst auftretenden unterschiedlichen Betonungen, die sich bei mir während des wiederholten Singens und vor allem Sprechens einschlichen und mir auch just da erst bewusst wurden. Auch hat die Aufgabe, einen Ton zehn Sekunden auszuhalten – in meinem Fall ein F – wieder gezeigt, dass Zeit wahrlich relativ ist, denn zehn Sekunden im piano sind gefühlt doch sehr viel schneller vorbei als zehn Sekunden im forte. Das war auch einer der wenigen Momente in meinem Chorleben, in denen ich lieber ein Sopran gewesen wäre, um den langen Ton in einer etwas höheren Lage aushalten zu dürfen, da dort der Atem sicherlich besser gereicht hätte.
Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte an dieser Studie teilzunehmen. Es war eine wunderbare Aufgabe, vor allem wegen des jederzeit vorherrschenden Gefühls, dass alle Anwesenden unheimlich dankbar waren, dass wir an dieser Studie teilgenommen haben.
Aileen Poenack, Alt
Vom Glück des Singens in der Pandemie
von Christiane Schwarte
Jetzt sitze ich also wieder da: im Homeoffice. Das Highlight des Tages ist der Gang zum Supermarkt – neuerdings mit FFP2-Maske. Es ist Freitag. Der Freitag ist normalerweise ein „heiliger Tag“. Am Abend läutet die Tutti-Probe das Wochenende ein. Wie sehr liebe ich diesen Wochenausklang, das Singen natürlich, die Freunde, den Absacker beim Griechen. Aber daran denke ich lieber nicht. Ich versuche, es auszublenden. Stumpf die Zähne zusammenzubeißen und an das Licht am Ende des nicht enden wollenden Tunnels zu glauben.
Vor etwa einem Jahr fand unser letztes „reguläres“ Konzert statt. „Ruth“ für Soli, Chor und Orchester von Georg Schumann. 1908 geschrieben, ein „Gebilde von wahrhaft berauschender Klangschönheit“, wie es in einer zeitgenössischen Kritik hieß. Nach der alttestamentlichen Ruth, eine „bewegende Geschichte weiblicher Kraft“, sagt unser Programmheft. Wir standen dicht gedrängt in der Konzerthalle C.P.E. Bach in Frankfurt (Oder), schwitzten und schmetterten „Wir Wichte, wir rasen im Dunkel der Nacht“ oder „Mädchen, wend‘ Dich, flieh‘ und geh‘! Störst den Schläfer, hehehe…“ Ich stand in der letzten Reihe, zwischen Bibi (Supersopran) und Johannes (Supertenor). Es läuft mir eiskalt über den Rücken, wenn ich heute die Noten durchblättere und die Melodien wieder in mein Ohr kommen. Es war ein großartiges Stück und eine Aufführung wie im Rausch, so schön, ich habe jede Sekunde genossen.
Kurz danach bekam ich Halsschmerzen und leichten Husten. Die Aufführung in der Philharmonie sollte am Mittwoch danach stattfinden, am 11. März. In die Hauptprobe am Montag habe ich mich noch geschleppt. Ich wollte es nicht wahrhaben, nicht mitsingen zu können. Ich sehe mich noch am Bahnhof Friedrichstraße stehen und überlegen. Links rum (= Chorprobe) oder rechts rum (= nach Hause)? Ich habe mich für Links entschieden und eine Aspirin eingeworfen. Das Corona-Virus war schon aufgetaucht, aber niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt das Ausmaß der Erschütterung. Trotzdem habe ich mich im Rückblick vielfach gefragt, wie ich das machen konnte? Ich wurde in den Tagen danach richtig krank. Wie ich später durch einen Antikörpertest erfahren habe, war es zum Glück kein Corona. Aber ich konnte es nicht wissen. Und bin trotzdem hingegangen. Heute, ein Jahr klüger, würde ich das niemals mehr tun.
Die Generalprobe für „Ruth“ in der Philharmonie wurde abgesagt, es war der Tag des ersten Kultur-Lockdowns in Berlin, der 10. März 2020. Für kaum ein Stück in den letzten Jahren hatten wir so intensiv geprobt, es war ein besonderes Herzensanliegen unseres Dirigenten Jörg-Peter Weigle, der mit diesem Stück vor 18 Jahren sein Debut beim Philharmonischen Chor hatte. Das Konzert in Frankfurt (Oder) war richtig gut, wir hatten es wirklich drauf (sag ich mal in aller Unbescheidenheit). Wie wäre es erst in der Philharmonie geworden? Am Tag vor der Aufführung eine Absage zu kassieren – das war sehr, sehr hart, fast ein traumatisches Erlebnis für den Chor. Während des Einsingens erreichte den Vorstand die Nachricht. Verzweifelte SMS und WhatsApp-Nachrichten trafen mich auf dem heimischen Grippe-Sofa, später auch Anrufe. Tränen sind geflossen, schweigend ging man auseinander. Das war erst der Anfang. Und wenn man uns damals gesagt hätte, wie es weitergeht – ich glaube, wir wären durchgedreht.
Von jetzt auf gleich also kein Konzert. Keine Proben mehr. Absage einer lange geplanten Konzertreise nach Schweden. Absage des nächsten Konzertes. Es wurde März, April und Mai… Ab und zu haben wir uns in Videokonferenzen zusammengeschaltet, aber schnell war klar, dass Chorproben per Zoom keine Alternative für uns sein würden.
Dann hat der Vorstand eine wundervolle Möglichkeit für ein Wiedersehen geschaffen. Ende Juni fuhren wir mit Bus und Bahn nach Kloster Chorin, erhielten eine Führung und durften dann in der Klosterruine……singen! Nach Monaten wieder zusammen zu sein, den Klang des Chores zu hören, die eigene Stimme und die des Nachbarn, das hat vielen von uns die Tränen in die Augen getrieben. Es waren bewegende zwei Stunden, nur wir: Chor, Dirigent, ein paar Angehörige und Touristen, die zufällig dazu gestoßen sind und sich leise auf den Boden oder an den Rand gesetzt haben, um diesen besonderen Moment zu genießen. Wir haben Rheinberger gesungen und Bach, gemischt gestellt, an verschiedenen Positionen die phantastische Akustik des Raumes erlebt. Ich glaube, jeder, der dabei war, hat in diesen kurzen Momenten wie im Brennglas gespürt, wie sehr es uns gefehlt hat: das Singen, das Zusammensein, die Musik. Der Klang in dieser Klosterruine war berührend. Wer es bis jetzt noch nicht wusste, hat in dem Moment begriffen, was für ein Geschenk es ist, in einem so besonderen Chor zu singen.
Es folgten weitere Monate bangen Wartens, diesmal immerhin im Sommer, der ja für viele wieder etwas Entspannung gebracht hat (und ein paar schöne Treffen in verschiedenen Biergärten). Und endlich das lang ersehnte Signal: Das Herbstkonzert kann stattfinden! Proben in kleinen Formationen – Montagschor, Dienstagschor, Freitagschor – und ganz zum Schluss dann gemeinsam: Rheinbergers „Tribulationes“, das Fauré-Requiem und seine „Cantique de Jean Racine“ am 25. Oktober 2020 in der Philharmonie.
Ich erinnere mich genau an den Moment, als ich im September nach einem ¾-Jahr zum ersten Mal wieder vor unserem Probenort, der Clara-Grunwald-Schule in Kreuzberg, stand. Meine liebe Nachbarin im Alt, Anne, habe ich vor der Tür getroffen. Wir wollten uns um den Hals fallen, so happy waren wir. Da wir das ja nicht durften, haben wir immerhin ein Foto gemacht, um diesen Moment für uns festzuhalten. Die Proben in den kleinen Gruppen waren von Anfang an etwas sehr Besonderes. Ein strenges Hygienekonzept war verschickt worden. Aufgang nur von einer Seite, natürlich mit Maske. Im Raum die Maske anbehalten, bis man sitzt, und die Probe beginnt. Zwei Meter Abstand der Stühle in alle Richtungen. 15 Minuten Lüften nach dreißig Minuten Probe. Nach der Probe: Stühle desinfizieren. In der Pause: Maske tragen. Dicke Jacken und Schals tragen, weil der September bei offenen Fenstern schon ziemlich kühl war. Wir waren top diszipliniert, denn eines wollte niemand: durch eine Infektion bei den Proben das Konzert gefährden.
Die Proben waren das Highlight der Woche. Und Herr Weigle hat uns gefordert wie nie. Jeder saß gefühlt direkt vor seiner Nase. Wenn die eigene Stimme nur mit drei bis fünf Personen besetzt war – was soll man auch machen, als Stoff zu geben. Zwischendurch hat er uns angetrieben: der Dienstagschor, Freitagschor, Montagschor war jeweils viiiieeeel besser. Das wollten wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen. Ich glaube, ich kann für die allermeisten sagen: Diese Proben haben jeden einzelnen von uns nicht nur ganz besonders gefordert, sondern auch enorm weitergebracht. Es war fast wieder wie beim Vorsingen. Man hatte das Gefühl, solistisch gefordert zu sein.
Dann näherte sich der Aufführungstermin – und die Corona-Zahlen stiegen wieder. Jeden Tag ein banger Blick auf die RKI-Seite. Der nächste Lockdown stand quasi im Raum. Würde es uns wieder ein paar Tage vor der Aufführung erwischen? Doch wir hatten großes Glück. Drei Tage Proben und die Aufführung fanden statt. Insgesamt vier Tage singen in der Philharmonie! In dieser phantastischen Akustik! Man hat nur sich gehört und vielleicht noch den Nachbarn oder die Nachbarin. Was für ein großes Geschenk, diese Tage erleben zu können! Mit viel Disziplin von allen Seiten und einem immens großen Aufwand von Seiten des Vorstands, dem ich an dieser Stelle auch nochmal sehr herzlich danken möchte. Diesen Dank haben wir in der Philharmonie durch rote Rosen zum Ausdruck gebracht (siehe Foto). Besonders gilt dieser für unseren Dirigenten Jörg-Peter Weigle, der uns mit ganz viel Ruhe, Führung, Konzentration und Flexibilität durch diese Probenphase getragen hat. Heraus gekommen ist nach allgemeiner Einschätzung kein „Notkonzert“, sondern ein ganz besonderes Musikerlebnis für Sänger und Publikum. „Zwischen Himmel und Menschen vermitteln“, hat Jens Lehmann seine Einführung in das Konzertprogramm überschrieben. Genauso fühlte es sich an.
Wie dankbar können wir sein, dass dieses besondere Konzert im Jahr 2020 stattfinden konnte. Wie dankbar werden wir sein für alles, was 2021 möglich ist.
Newsletter 05/2020 Weihnachtsgrüße
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Weihnachtsüberraschung – ein kleines Oratorium
Liebe Freundinnen und Freunde des Philharmonischen Chores,
auch wenn Sie uns (und wir Sie) dieses Jahr nicht mehr live werden hören (und sehen) können, wollen wir Ihnen trotzdem einen musikalischen Weihnachtsgruß senden.
Also haben wir Ihnen hier Ausschnitte einer früheren Aufführung des Weihnachtsoratoriums (Kantaten I-VI) mit der Batzdorfer Hofkapelle zum Anhören bereitgestellt.
Alternativ können Sie hier die Dateien bei „Soundcloud“ auch zum Download abrufen – oder über die Hörbeispiele unten auf dieser Seite, wo es auch sonst noch einige schöne Erinnerungen zu wecken gibt.
Wir wünschen Ihnen frohe Feiertage, alles Gute für das neue Jahr und freuen uns auf ein Wiedersehen! Bleiben Sie gesund!
Weihnachtsoratorium – coronabedingte Absage
Die aktuelle Pandemiesituation hat den Senat des Landes Berlin veranlasst, sich für eine noch länger andauernde Schließung der Kultureinrichtungen des Landes – und also auch der Philharmonie – zu entscheiden.
Unsere geplante Aufführung des Bach’schen Weihnachtsoratoriums (I-III) muss daher leider ausfallen. Wir bedauern das sehr, da wir gerne gerade in diesen kulturell düsteren Zeit einen kleinen Hoffnungsschimmer für Sie (und uns) hätten aufglimmen lassen wollen. Derzeit muss die Senkung der Infektionszahlen und damit der Schutz der Gesundheit aller aber selbstverständlich absolute Priorität haben.
Sobald wir wieder proben können und eine Auftrittsperspektive haben, werden wir dies nutzen – und auch hier entsprechend informieren.
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Jörg-Peter Weigle über Fauré in Zeiten von Corona
Vor unserem bevorstehenden Konzert haben wir unseren künstlerischen Leiter Jörg-Peter Weigle zu unserem Programm – Faurés Requiem und seine ‚Cantique de Jean Racine‘ und Rheinbergers ,Tribulationes‘ und ‚Angelis suis‘ befragt. Seine Antworten finden Sie hier:
Warum haben Sie das Programm geändert – und sich für besonders ruhige Werke entschieden?
Wie probt man ein Fauré-Requiem in einer Pandemie?
Und wer spätestens jetzt neugierig geworden ist: Alle Informationen zum Konzert und Tickets gibt es hier.
Newsletter 04/2020 Fauré und Rheinberger
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Newsletter 03/2020 coronabedingte Absage
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Newsletter 02/2020 coronabedingte Absage
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Jörg-Peter Weigle über Schumanns ,Ruth‘
Vor unserem bevorstehenden Konzert haben wir unseren künstlerischen Leiter Jörg-Peter Weigle zur ,Ruth‘ von Georg Schumann befragt. Seine Antwort finden Sie hier:
Warum sollte man Georg Schumanns vergessenes Oratorium ‚Ruth‘ hören?
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Newsletter 01/2020
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Jörg-Peter Weigle über Händels ,Messiah‘
Vor unserem bevorstehenden Weihnachtskonzert haben wir unseren künstlerischen Leiter Jörg-Peter Weigle zum ,Messiah‘ von Georg Friedrich Händel befragt. Seine Antwort finden Sie hier:
Warum ist der Messiah hierzulande noch kein Kult?
Und wer spätestens jetzt neugierig geworden ist: Alle Informationen zum Konzert und Tickets gibt es hier.
Newsletter 05/2019
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Jörg-Peter Weigle über Uwe Gronostay, Bachs ,Jesu, meine Freude‘ und Mozarts ,Requiem‘
Zwei Fragen haben wir unserem künstlerischen Leiter Jörg-Peter Weigle zu unserem bevorstehenden Konzert mit Bachs Motette ‚Jesu, meine Freude‘ und Mozarts ‚Requiem‘ gestellt – eine Werkzusammenstellung, die auf den früheren langjährigen Leiter des Philharmonischen Chores Uwe Gronostay zurückzuführen ist – dem das Konzert auch gewidmet ist. Die Fragen und seine Antworten finden Sie hier:
Wie haben Sie Ihren Vorgänger Uwe Gronostay erlebt?
Was haben Bachs Motette und Mozarts Requiem gemeinsam?
Und wer spätestens jetzt neugierig geworden ist: Weitere Informationen zum Konzert und Tickets gibt es hier.
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Sven-David Sandström verstorben
Mit großem Bedauern haben wir heute erfahren, dass am 10. Juni 2019 der schwedische Komponist Sven-David Sandström verstorben ist.
Sandström studierte an der Universität Stockholm Musikwissenschaft und Kunstgeschichte und von 1968 bis 1972 an der Königlichen Stockholm Komposition. Nach dem Studium unterrichtete er dort selbst, von 1985 bis 1995 als Professor für Komposition. Seit 1999 war er Kompositionsprofessor an der Indiana University in Bloomington.
Bereits 1984 erhielt Sandström den Musikpreis des Nordischen Rates für sein Requiem ‚De ur alla minnen fallna‘.
Sein musikalisches Schaffen umfasst eine Oper, zahlreiche Orchesterstücke und kammermusikalische Werke. Eine besondere Leidenschaft verband Sandström mit der Chormusik, wobei seit den 1990er Jahren Johann Sebastian Bach zu einer wichtigen Inspirationsquelle wurde. So komponierte er in Anspielung auf Bach seine ‚Hohe Messe‘, die sechs a cappella-Motetten oder auch das ‚Magnificat‘.
Die Sängerinnen und Sänger des Philharmonischen Chores hatten 2014 die Gelegenheit, diesen leidenschaftlichen Musiker kennenzulernen: Gemeinsam mit dem Uppsala Akademiska Kammerkör durften wir die Uraufführung und Erstaufführungen seiner Neuvertonung der Bach’schen ‚Matthäuspassion‘ in Berlin, Stockholm und Uppsala zu Gehör bringen. Sven-David Sandström begleitete uns dabei und brachte uns in seiner nahbaren, herzlichen Art auch persönlich sein wunderbares Werk und sein Verständnis von Musik näher.
Um so größer waren unsere Vorfreude auf ein Wiedersehen und der Stolz darüber, im Frühjahr 2020 – wiederum mit dem Uppsala Akademiska Kammerkör – sein ‚Te Deum‘ uraufführen zu dürfen.
Sven-David Sandströms letzte Komposition können wir der Musikwelt nun leider nur noch im Gedenken an ihn vorstellen. Es erfüllt uns mit Trauer, aber auch mit großer Dankbarkeit, dass wir Teil seines künstlerischen Wirkens sein durften. Die Erinnerung an ihn und an sein Werk aufrechtzuerhalten, wird uns ein Anliegen sein.
Philharmonischer Chor Berlin erneut ausgezeichnet
Newsletter 02/2019
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Saisonvorschau 2019/2020 ist online
Unsere Vorschau für die kommende Saison 2019/2020 ist online. Und – Überraschung! – wir bieten wieder vier außergewöhnliche Konzerte: Bekanntes und Unbekanntes, Barockes, Klassisches, Romantisches, Modernes – und zahlreiche Werke, die durch die Dramaturgie der einzelnen Konzerte, aber auch die Dramaturgie der gesamten Saison Spannendes entdecken lassen.
Nur als kurzer Vorgeschmack: Bachs ‚Jesu, meine Freude‘ und Mozarts Requiem, Schumanns Oratorium ‚Ruth‘ und Händels ‚Messiah‘, Verdis ‚Quattro Pezzi Sacri‘, Vaughan Williams‘ ‚Dona nobis pacem‘ und als Uraufführung Sven-David Sandström ‚Te Deum‘ werden zu hören sein.
Nähere Informationen: Daten, Orchester, Solisten, Wege zum Abo und den Tickets auf dieser Homepage und in unserem Saisonflyer:
,Elias‘ zum Nachhören
Wer nach unseren beiden Aufführungen von Felix Mendelssohn Bartholds ‚Elias‘ am 10. März in Frankfurt (Oder) und am 24. März in der Berliner Philharmonie noch einmal in den wunderbaren Melodien des Werkes schwelgen möchte, hat dazu am 13. April 2019 um 20.04 Uhr die Gelegenheit.
Dann nämlich überträgt rbb Kulturradio (UKW-Frequenz in Berlin: 92,4) die Aufzeichnung unserer Aufführung mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt, Hanno Müller-Brachmann als Elias, Thomas Michael Allen, Carmen Artaza und Janina Staub unter der Leitung von Jörg-Peter Weigle.
Weitere Informationen hier:
https://www.kulturradio.de/programm/schema/sendungen/konzert_am_samstagabend.html
Newsletter 01/2019
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Jörg-Peter Weigle über Mendelssohn ,Elias‘
Zwei Fragen haben wir unserem künstlerischen Leiter Jörg-Peter Weigle zu unserem bevorstehenden Konzert – dem ,Elias‘ von Felix Mendelssohn Bartholdy – gestellt. Die Fragen und seine Antworten finden Sie hier:
Was macht den Elias eigentlich so beliebt?
Steht Mendelssohn für Tradition oder für Aufbruch?
Und wer spätestens jetzt neugierig geworden ist: Weitere Informationen zum Konzert und Tickets gibt es hier.
Weihnachtsoratorium mit den Preisträger*innen des 5. TALENTE CAMPUS
Dieses Bild mit Jörg-Peter Weigle und unseren Talenten des inzwischen 5. TalenteCampus entstand nach dem ersten Konzert in der Berliner Philharmonie – in freudiger Erwartung der zweiten Aufführung am 16. Dezember in der Apostel-Paulus-Kirche in Berlin Schöneberg.
Bei beiden Konzerten – vor vollem Haus – wurde dank Johann Sebastian Bachs herrlicher Musik (Festkantate BWV 191 und Weihnachtsoratorium: Kantaten I–III) nicht nur für unser Publikum, sondern auch für die Mitwirkenden des Philharmonischen Chores Berlin und die jungen Solistinnen und Solisten unter der Leitung von Jörg-Peter Weigle Weihnachten erlebbar.
Wir danken Elena Harsányi, Verena Tönjes, Florian Neubauer, Johannes Schwarz, Arno Schneider, der Kammersymphonie Berlin, Jörg-Peter Weigle und natürlich und vor allem unseren Zuhörerinnen und Zuhörern für zwei bewegende, weihnachtliche Konzerterlebnisse.
Frohe Feiertage!
Newsletter 05/2018
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Newsletter 04/2018
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Die Preisträger*innen des 5. TALENTE CAMPUS
Deutschlandweit ausgeschrieben hatte unser diesjähriger Nachwuchswettbewerb TALENTE CAMPUS einen gewaltigen und künstlerisch starken Bewerbungszulauf – gewonnen haben ihn:
Elena Harsányi (Hochschule für Musik und Theater München)
Verena Tönjes (Robert Schumann Hochschule Düsseldorf)
Florian Neubauer (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar)
Johannes Schwarz (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover)
Die Preisträger*innen gestalten unsere beiden Weihnachtskonzerte solistisch und betreten damit zum ersten Mal als hochbegabte Nachwuchssänger*innen das Podium der Philharmonie.
Wir gratulieren und freuen uns schon jetzt auf ein mitreißendes und „jugendlich inspiriertes Weihnachtsoratorium“ am 12. Dezember im Großen Saal der Philharmonie Berlin und am 16. Dezember in der Apostel-Paulus-Kirche, jeweils 20 Uhr.
Herzliche Einladung!
Joachim Hilgard wird neues Ehrenmitglied
Der Philharmonische Chor Berlin bedankt sich für das vorbildliche Engagement und den großen persönlichen Einsatz von Joachim Hilgard und verleiht ihm die Ehrenmitgliedschaft. Joachim Hilgard hat sich als langjähriger stellvertretender Vorsitzender und Sänger in herausragender Weise um den Philharmonischen Chor Berlin verdient gemacht.
Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch!
Der Philharmonische Chor wird auch 2019 vom Berliner Senat gefördert
Auch im Jahr 2019 wird der Philharmonische Chor Berlin vom Berliner Senat mit einer institutionellen Förderung unterstützt. Die Jury und die Kulturverwaltung zeichnen damit erneut die Leistung des Chores aus und bestätigen unsere Spitzenstellung in Berlin. Dafür bedanken wir uns sehr!
Trotz einer leichten Steigerung der Haushaltsmittel bleibt die Chorförderung in Berlin unterfinanziert. Die erheblichen Kostensteigerungen insbesondere bei Mieten, und dies auch bei staatlich finanzierten Einrichtungen wie der Berliner Philharmonie, werden in keiner Weise berücksichtigt.
Wir fordern daher alle Verantwortlichen im Berliner Senat und im Abgeordnetenhaus auf, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen und sich weiterhin für eine Steigerung der Haushaltsmittel für die Laienchorförderung einzusetzen.
Einer Stadt wie Berlin, deren kulturelles Angebot jährlich Millionen von Touristinnen und Touristen anzieht und fasziniert, steht es gut an, ihre vielseitige Laienchorszene als eines der Aushängeschilder der Stadt zu erhalten und neben einer rein projektbezogenen Förderung auch nachhaltige Spitzenleistungen, wie sie Institutionen wie der Philharmonische Chor seit Jahrzehnten zeigen, auszubauen, eben „institutionell“ verlässlich zu fördern und so auch Planungssicherheit zu ermöglichen. Dies ist die Grundlage unseres vorbildlichen Berliner Fördersystems, das transparent und leistungsorientiert auf der Grundlage einer jährlichen Evaluation durch eine Jury die Qualität der vitalen Berliner Laienchorszene sichert.
Pressemitteilung des Berliner Senats zur Chorförderung 2019:
_ www.berlin.de/sen/kulteu
Start in die Saison 2018/2019
NON CONFUNDAR
Kein Untergangsszenario trotz der Wellengänge in unseren Zeitläufen
Sichern Sie sich jetzt ihr Abo für unsere neue Saison 2018/19, die ein hochenergetisches Spannungsfeld zwischen spiritueller Kraft, Lebensbejahung und Naturgewalt auslotet.
Newsletter 2/2018
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Temperaturen steigen, die Sinne sind aufnahmebereit und so sollten Sie sich Verdis ‚Messa da Requiem‘ am Sonntag, den 13. Mai, um 16 Uhr in der Philharmonie nicht entgehen lassen.
Mehr zu diesem italienischen Abend sowie einem für den Philharmonischen Chor Berlin ungewohnten A-Cappella Konzert am 1. Juli finden Sie in unserem neuen Newsletter:
Newsletter 1/2018
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Antonín Dvořáks inniges, melodienreiches, zwischen tiefer Trauer und Trost schwebendes ‚Stabat Mater‘ ist ein Werk, das in der Passionszeit seinen festen Platz hat.
Mehr zu diesem anstehenden Passionskonzert sowie ein Blick nach vorne auf unsere nächsten Konzerte finden Sie in unserem neuen Newsletter:
5. TALENTE CAMPUS
Zum 5. TALENTE CAMPUS suchen wir herausragende Gesangsstudierende für zwei Konzerte im Dezember 2018 in Berlin für die Solopartien in J. S. Bachs ‚Weihnachtsoratorium I-III‘ und der Kantate ‚Gloria in excelsis Deo‘.
Bewerben Sie sich jetzt!
Mehr Informationen hier.
Newsletter 5/2017
Virtuos-filigraner Weihnachtsjubel am 12. Dez. 2017 (20 Uhr) in der Philharmonie
Lesen Sie mehr in unserem Newsletter über das barocke Abendprogramm mit Jan Dismas Zelenkas ‚Te Deum‘ und Johann Sebastian Bachs ‚Magnificat‘, sowie über das fantastische Solistenensemble unseres 4. TALENTE CAMPUS:
Newsletter 4/2017
Liebe Leserinnen und Leser,
die aktuelle Interpretation eines unserer Lieblingsstücke zum Saisonauftakt, ein Rückblick auf das Eröffnungskonzert der Meserburger Orgeltage und ein Blick nach vorn auf unser Weihnachtskonzert mit Pauken und Trompeten, das alles finden Sie in unserem neuen Newsletter:
Start in eine aufwühlende Saison 2017/2018
LEBEN – VERGÄNGLICHKEIT – GLAUBE
Freuen Sie sich auf eine Saison, in der Gedanken über Leben, Vergänglichkeit und Glauben eine prägnante musikalische Ausformulierung finden. Vom lieblichen Trost im ‚Deutschen Requiem‘ von Johannes Brahms über den festlich-barocken Weihnachtsjubel mit Johann Sebastian Bach und dem zu unrecht unbekannten Jan Dismas Zelenka bis hin zum angesichts des Todes fordernden „Libera me“ in Giuseppe Verdis dramatischer ‚Messa da Requiem‘ spannt das Programm einen weiten spirituellen Bogen.
Dirigentenforum zu Gast
Auftakt Berlin – so heißt der Meisterkurs des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates. Unter der Leitung von Prof. Jörg-Peter Weigle erhielten die drei Stipendiaten des Dirigentenforums professionelle Anleitung. Und der Philharmonische Chor Berlin durfte wieder mit diesen engagierten und tollen Nachwuchstalenten arbeiten.
Neues Ehrenmitglied bei den Freunden des Philharmonischen Chores Berlin
Der Förderverein des Philharmonischen Chores Berlin hat am 27. Juni 2017 Johanna Schmidt für ihr jahrzehntelanges unermüdliches Engagement im Philharmonischen Chor Berlin zum Ehrenmitglied ernannt. Johanna Schmidt war bereits im Jahr 1998 Gründungsmitglied des Fördervereins und hat sich im besonderen Maße für den Chor und dessen Förderverein verdient gemacht. Wir gratulieren ganz herzlich!
Jörg-Peter Weigle erhält Geschwister-Mendelssohn-Medaille 2017
„Die Verdienste von Jörg-Peter Weigle müssen eigentlich gar nicht mehr vorgestellt werden“, so lauteten die Grußworte von Kultursenator Klaus Lederer anlässlich der Verleihung der Geschwister-Mendelssohn-Medaille an Jörg-Peter Weigle am 22. Juni in der Mendelssohn Remise in der Berliner Jägerstraße. Diese Auszeichnung wird alle zwei Jahre für herausragende Verdienste um das hauptstädtische Laienchorschaffen durch den Chorverband Berlin vergeben. Die Würdigung galt dem Dirigenten, Chorleiter und Hochschullehrer. Er habe in der Ausbildung von neuen Chorleitern Maßstäbe gesetzt und sein Engagement diesbezüglich gehe weit über die Arbeit an der Hochschule für Musik Hanns Eisler und weit über Berlin hinaus. Nicht nur als Lehrer, sondern gleichermaßen als Rektor der Hochschule habe er Impulse setzen können, wobei nicht nur die Studierenden, sondern auch die Chormusik Berlins profitiert habe: „Viele Konzerte des Philharmonischen Chores sind singuläre Musikereignisse“, so Kultursenator Klaus Lederer. Darüber freuen wir uns als Chor natürlich besonders und gratulieren unserem Künstlerischen Leiter Jörg-Peter Weigle aufs Herzlichste. Wir sind wahrhaft stolz darauf, ihn an der Spitze unseres Chores zu wissen.
Große Ehre – glücklicher Preisträger
Am heutigen 1. Mai 2017 wurde Jörg-Peter Weigle zum neuen Träger des Georg-Friedrich-Händel-Rings gekürt. Der Verband deutscher Konzertchöre (VDKC), der diesen Preis – er zählt in der deutschen Chorszene zu den höchsten Auszeichnungen – vergibt, ehrte damit das vielseitige Wirken Weigles, darunter sein Engagement in der chordirigentischen Ausbildung als Professor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, als Initiator (mit Hans-Christoph Rademann) des Chordirigentenforums des Deutschen Musikrats, das der hochkarätigen Nachwuchsförderung verpflichtet ist, und, last but not least, seine musikalischen Erfolge, die er mit seinem Chor, dem Philharmonischen Chor Berlin, erzielt. Jörg-Peter Weigle erfülle die Kriterien zur Vergabe des Händel-Rings nicht nur in hervorragender Weise, so Prof. Ekkehard Klemm, Präsident des VdKC, in seiner Laudatio heute in Magdeburg, sondern fülle sie in einer Weise mit Leben, „die allein bis hierher großartige Ergebnisse, Erfolge und – speziell im Bereich der Ausbildung – Fortschritte gebracht hat, von denen die gesamte Chorszene in den künftigen Jahren profitieren wird.“
1960 wurde der Georg-Friedrich-Händel-Ring zum ersten Mal vergeben und seitdem im Turnus von vier Jahren verliehen. Zu den letzten Trägern gehören Helmuth Rilling sowie Jürgen Budday, und von heute an heißt der neue Ringträger Jörg-Peter Weigle.
Die allseitige Freude ist groß, wir gratulieren!
Aus der Dankesrede Jörg-Peter Weigles anlässlich seiner Auszeichnung als neuer Träger des Georg-Friedrich-Händel-Rings am 1. Mai in Magdeburg:
Dankesrede
Karfreitagskonzert Berlioz Requiem
Auf Einladung des Konzerthauses singen der Philharmonische Chor Berlin zusammen mit der Berliner Singakademie am 14. April um 20 Uhr im Konzerthaus Berlin Hector Berlioz’,Grande Messe des Morts‘ unter der Leitung von Paul McCreesh.
Newsletter 2/2017
Liebe Leserinnen und Leser,
ehrenvoll in die Vergangenheit gewandt und zukunftsgerichtet in einem sind beide Anlässe, mit welchen wir uns in diesem Newsletter an Sie, unser Publikum, unsere Fans und Freunde, an alle Interessierten richten.
Lesen Sie das Interview, dass Jörg-Peter Weigle im Vorfeld der Verleihung des Georg-Friedrich-Händel Rings gab und beteiligen Sie sich an unserer Publikumsbefragung.
Mehr dazu im Newsletter:
_PhCB Newsletter 2-2017
Newsletter 1/2017
Liebe Leserinnen und Leser,
zum Frühlingauftakt am 15. März 2017 um 20 Uhr in der Philharmonie präsentieren wir Ihnen Ludwig van Beethovens monumentale ,Missa solemnis‘. Sie gilt als eine der berühmtesten Messen der abendländischen Musik und der Komponist selbst bezeichnete sie als sein gelungenstes Werk, als das „gröste Werk, welches ich bisher geschrieben“.
Mehr dazu im nachfolgenden Newsletter:
_PhCB_Newsletter 1-2017
Verleihung des Georg-Friedrich-Händel-Rings am 1. Mai an Jörg-Peter Weigle
Neuer Träger des Georg-Friedrich-Händel-Rings ist Jörg-Peter Weigle. Der Verband der Deutschen KonzertChöre (VDKC) wird am 1. Mai den Chorleiter des Philharmonischen Chores Berlin mit einer der höchsten Auszeichnungen innerhalb des deutschen Chorwesens ehren.
Wir gratulieren von Herzen!
„Warum so wenig Konzerte?“
Ein Gespräch, das der Moderator Peter Claus im Kulturradio vom rbb kurz vor Weihnachten mit unserem Künstlerischen Leiter Jörg-Peter Weigle führte. Das Interview ist kurz, aber vielsagend und kommt auf die Chorförderung und die Chorszene Berlins, auf Thomaner und Pflichtgefühl, Verantwortung gegenüber der Kunst, auf Rechenschaft ablegen und Glaube zu sprechen.
Newsletter 4/2016
Liebe Leserinnen und Leser,
am 4. Advent (18. Dezember, 20 Uhr), präsentiert der Philharmonische Chor Berlin Georg Friedrich Händels Israel in Egypt, ein festliches, bildhaftes Epos mit alttestamentarischer Wucht und einem hochaktuellen Kernthema: der Flucht eines Volkes vor dem Feind. Aufgeführt wird die Fassung von 1756/57 in der Händel eine nie zuvor erreichte Fülle an chormusikalischen Stilen und Formen, ein regelrechtes Kompendium an Chorsätzen eröffnete . Genau das richtige Stück für den beweglichen, transparenten und facettenreichen Klang des Philharmonischen Chores Berlin!
Mehr dazu im nachfolgenden Newsletter:
_PhCB Newsletter 04_2016
Entwaffnend
Benedikt von Bernstorff im TAGESSPIEGEL
„unermüdliche Entdeckungsfreude“
„eindrückliche und unaufdringliche Friedensbotschaft“
Der Philharmonische Chor singt Gabriel Fauré und Ralph Vaughan Williams unter der Leitung von Jörg-Peter Weigle.
Ein Abend von großer Aktualität
Clemens Goldberg im Kulturradio vom rbb über das Konzert zum Saisonauftakt am 2. November in der Philharmonie:
Philharmonischer Chor Berlin eröffnet Festakt „500 Jahre Reformation“
„Gott, der Herr, ist Sonn und Schild“ – mit dieser Kantate von J. S. Bach eröffnete der Philharmonische Chor Berlin den staatlichen Festakt zum Start der Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag der Reformation. In Anwesenheit von Bundespräsident Joachim Gauck, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Michael Müller, der Kulturstaatsministerin des Bundes Monika Grütters sowie hochrangigen internationalen Gästen musizierte der Chor gemeinsam mit dem Konzerthausorchester Berlin unter der Leitung von dessen Chefdirigenten Iván Fischer.
Das Konzert vom 31. Oktober 2016 wurde live aus dem Konzerthaus Berlin im ZDF übertragen.
Newsletter 3/2016
Liebe Leserinnen und Leser,
Dona nobis pacem – die in Musik gefasste Sehnsucht nach Frieden ist eines der Leitthemen des Philharmonischen Chores Berlin in der Konzertsaison 2016/17. Werke voller Tiefe und reflexiver Kraft greifen wesentliche Themen unserer Zeit auf: Flucht, Fassungslosigkeit angesichts des Kriegselends wie auch den Wunsch nach innerer Aussöhnung, nach mehr Menschlichkeit. Seien Sie herzlich eingeladen zu unseren vier Abonnementskonzerten, die bewegende musikalische Momente versprechen.
Weitere News und einen Ausblick auf die Konzerte der neuen Saison erwarten Sie im neuen Newsletter:
_PhCB_Newsletter_03-2016
Darf man vorstellen?
Das sind die Preisträger unseres 4. TALENTE CAMPUS, ausgewählt aus einer Gruppe von rund 50 Bewerbungen junger Gesangsstudenten der deutschsprachigen Musikhochschulen und gekürt anlässlich eines Auswahlsingens im Juni. Ein starker Jahrgang dieses Mal, die Entscheidung fiel nicht leicht, ist aber mit großer Freude gefallen auf:
Celina Jiménez Haro (HfM Berlin)
Uwe Gottswinter (HfM Hannover)
Lia Naviliat Cuncic (HfM Berlin)
Mateo Peñaloza Cecconi (HfM Freiburg)
Carmen Artaza (HfM München)
Jonas Böhm (UdK Berlin)
In unserem Weihnachtskonzert am 18. Dezember 2016 werden sie die Solopartien in Händels ‚Israel in Egypt‘ übernehmen und ihr Debut auf der Bühne der Philharmonie geben.
Seien Sie mit dabei, kommen und erleben Sie diese jungen, kraftvollen, stil- und auch selbstbewussten Stimmen – es lohnt sich ganz gewiss!
Chorförderung in Berlin vernachlässigt – Steigerung der Haushaltsmittel nötig!
Auch im Jahr 2017 wird der Philharmonische Chor Berlin vom Berliner Senat mit einer institutionellen Förderung unterstützt. Die Jury und die Kulturverwaltung zeichnen damit erneut die Leistung des Chores aus und bestätigen unsere Spitzenstellung in Berlin. Dafür bedanken wir uns sehr!
Allerdings wird die Chorförderung in Berlin seit Jahren zurückgefahren und vernachlässigt: angesichts der seit über zwanzig Jahren stagnierenden Mittel bei gleichzeitig erheblichen Kostensteigerungen ist eine Anhebung des Haushaltsansatzes dringend erforderlich. Denn einer Stadt wie Berlin, deren kulturelles Angebot jährlich Millionen von Touristinnen und Touristen anzieht und fasziniert, steht es gut an, ihre vielseitige Laienchorszene als eines der Aushängeschilder der Stadt zu erhalten und neben einer rein projektbezogenen Förderung auch nachhaltige Spitzenleistungen, wie sie Institutionen wie der Philharmonische Chor seit Jahrzehnten zeigen, auszubauen, eben „institutionell“ verlässlich zu fördern und so auch Planungssicherheit zu ermöglichen.
Wir fordern daher alle Verantwortlichen im Berliner Senat und im Abgeordnetenhaus auf, sich für eine Steigerung der Haushaltsmittel für die Chorförderung einzusetzen.
Dies ist die Grundlage unseres vorbildlichen Berliner Fördersystems, das transparent und leistungsorientiert auf der Grundlage einer jährlichen Evaluation durch eine Jury die Qualität der vitalen Berliner Laienchorszene sichert.
Pressemitteilung des Berliner Senats zur Chorförderung 2017:
_www.berlin.de
Newsletter 02/2016
Liebe Leserinnen und Leser,
üppig, archaisch, mitreißend: Ein fulminantes Konzert zum Saisonabschluss des Philharmonischen Chores Berlin vereint die effektvolle Musik der Carmina Burana von Carl Orff mit den Polowetzer Tänzen von Alexander Borodin. Beide Werke entführen die Zuhörer am Mittwoch, 25. Mai, 20 Uhr (Philharmonie Berlin) auf ganz eigene Weise ins Mittelalter. Freuen Sie sich auf die farbige orientalische Opernszenerie von Borodin und die lebensfrohe extatische Klang- und Rhythmuswelt Orffs.
Sie erleben mit Susanne Bernhard, Tomasz Zagorski und Stephan Genz erstklassige Solisten und mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt einen wunderbaren Orchesterklang. Perfekt vorbereitet ist auch der Kinderchor der Clara-Grunwald Grundschule aus Kreuzberg. 30 junge Sängerinnen und Sänger fiebern schon jetzt ihrem großen Ereignis entgegen und werden unter dem Dirigat von Jörg Peter Weigle sicherlich eine Meisterleistung abliefern.
Um 19 Uhr führt der Rundfunkjournalist Harald Asel im Südfoyer in die Hintergründe beider Werke ein.
Bitte beachten Sie auch: Die neue Saison steht vor der Tür – wir berichten im nächsten Newsletter ausführlich. Natürlich sind aber alle Konzerte bereits auf unserer Homepage www.philharmonischer-chor.de abrufbar und die Saison-Abonnements (Sie sparen 20% gegenüber den Einzelkarten-Preisen!) ab sofort unter karten@philharmonischer-chor.de oder telefonisch unter Tel_030_219 199 13 erhältlich.
Kommen Sie! Wir freuen uns auf Sie!
Neue Stipendiaten im Chordirigentenforum des Deutschen Musikrates
Am 23. und 24. April stand es dann nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren fest. Das Auswahldirigieren vor dem Ensemberlino Vocale und dem Philharmonischer Chor Berlin bestanden Judith Moor und Marco Amherd von den Musikhochschulen Köln und Freiburg. Sie wurden in das renommierte mehrjährige Förderprogramm des Deutschen Musikrats/Abteilung Chordirgieren aufgenommen wurden. Wir gratulieren und freuen uns auf das Wiedersehen beim zweitätigen Meisterkurs Auftakt Berlin Mitte Juni!
Bach-Abend in der Philharmonie
Was von Herzen kommt – Der Philharmonische Chor gibt einen Bach-Abend in der Philharmonie, von Sybill Mahlke im TAGESSPIEGEL:
„Traditionen mischen sich, wenn Preußens Hofmusik auf den Philharmonischen Chor Berlin trifft, um die Matthäus-Passion von Bach zu interpretieren…“
Mehr dazu in den _Pressestimmen.
Newsletter 01/2016
Liebe Leserinnen und Leser,
Sie möchten sich musikalisch auf die Ostertage einstimmen? Dann laden wir Sie herzlichst ein, am Dienstag, dem 8. März 2016, um 20 Uhr zu uns in die Philharmonie zu kommen: Der Philharmonische Chor Berlin führt endlich einmal wieder Johann Sebastian Bachs ,Matthäus-Passion‘ auf, die den Zuhörern die Leidensgeschichte Christi besonders ergreifend nahe bringt.
Wir alle wissen in unseren Tagen mit der Geschichte eines Verfolgten etwas anzufangen, ob wir nun religiös gestimmt sind oder nicht. Knapp 300 Jahre nach ihrer Entstehung (1727) und rund 190 Jahre nach der Wiederaufführung durch den 20jährigen Felix Mendelsohn Bartholdy (1829) ist die Bachsche Matthäus-Passion gerade auch heute noch ein Spiegel menschlicher Tugenden und menschlichen Versagens und dürfte „nicht nur der Christenheit zu schaffen machen“, wie es Prof. Gerd Rienäcker (Humboldt-Universität Berlin) fasst, der am 8. März den Einführungsvortrag in unser Konzert halten wird. Und er ergänzt: „Gerade deshalb verweist die Passionsgeschichte auf politische Handlungen, ist in ihr doch von Macht, Machterhalt, Machtausübung, von Manipulationen, vom Widerstand inmitten faktischer Ohnmacht die Rede.“ – Wie sehr das zu unseren gegenwärtigen Zeitläuften passt!
Freuen Sie sich mit uns auf ein absolutes vorösterliches Highlight. Die Matthäus-Passion, die einst die große Bach-Renaissance in Deutschland einleitete, markiert den Zenith abendländischer Kirchenmusik. Mitglieder der Staatskapelle Berlin, firmierend unter „Preußens Hofmusik“, begleiten den Chor in historischer Spielweise. Andreas Weller, Letizia Scherrer, Ivonne Fuchs, Andreas Scheibner und Tobias Berndt singen die Solistenpartien. Den Cantus Firmus übernehmen die Knaben des Staats- und Domchores Berlin. Es dirigiert Jörg-Peter Weigle.
Wenn Sie mehr über die Hintergründe dieses auch vokal und instrumental vielschichtigen Werkes (es erfordert 3 Chöre, 2 Orchester) erfahren möchten, laden wir Sie herzlich ein, am Konzerttag um 19 Uhr im Südfoyer der Philharmonie die Werkeinführung durch Prof. Gerd Rienäcker zu besuchen.
Kommen Sie!
Ihr Philharmonischer Chor Berlin
Weihnachstkonzert 2015
Blick in die Sterne – Eine Kantate über das Ende der Dunkelheit, mit hellen Sopranen und lichten Harmonien – Rheinbergers Weihnachtskantate ,Der Stern von Bethlehem‘ und Bachs ,Magnificat‘: Das Weihnachtskonzert des Philharmonischen Chors in der Philharmonie.
von Christiane Peitz im TAGESSPIEGEL
Mehr dazu in den _Pressestimmen.
Newsletter 04/2015
Liebe Leserinnen und Leser,
dieses Jahr kein Weihnachtsoratorium? Nein, aber mit dem ,Magnificat‘ bietet der Philharmonische Chor Berlin am 22. Dezember Johann Sebastian Bach vom Allerfeinsten! Dazuhin Josef Gabriel Rheinbergers selten aufgeführte Weihnachtskantate ,Der Stern von Bethlehem‘, die uns in die weihnachtliche Behaglichkeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts versetzt. Es erwartet Sie ein Abend voller Innigkeit und Festlichkeit, in der auf bezaubernde Weise der Geist der Heiligen Nach greifbar wird. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Newsletter.
Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest und die besten Wünsche für ein friedvolleres und immer wieder musikalisches neues Jahr,
Ihr Philharmonischer Chor Berlin
Newsletter 03/2015
Ein herzliches Willkommen zur neuen Saison, die der Philharmonische Chor Berlin am Sonntag, den 8. November, 20 Uhr, mit einem klanggewaltigen Oratorium eröffnet. Mit seinem musikalischen Weltuntergangsszenario ,Das Buch mit sieben Siegeln‘ wagte sich der Wiener Franz Schmidt am Vorabend des 2. Weltkrieges an ein recht ungewöhnliches Sujet. Selten vertont, werden die düsteren Offenbarungen des Johannes unter seiner Ägide zu einem Werk, das apokalyptische Gräuel und christliche Heils- und Siegesvision zu einem stimmigen Ganzen voller musikalischer Wucht vereint.
Für den Philharmonischen Chor ein chorisch höchst herausforderndes Paradestück, die Staatskapelle Halle in großer spätromantischer Besetzung, Hanno Müller-Brachmann in der Rolle der Stimme des Herrn, Dominik Wortig als Johannes und mit Marietta Zumbült, Karina Repova (für die erkrankte Ingeborg Danz), Marcus Ullmann und Krešimir Stražanac ein exquisites Solistenquartett sowie Jörg-Peter Weigle als alles gestaltender Künstlerischer Leiter – wir versprechen an diesem Abend ein musikalisches Groß-Ereignis, das auch nach dem Konzert lange nachwirken wird.
Um 19 Uhr führt der Rundfunkjournalist Jens Lehmann in die Hintergründe des Werks ein, wie immer gratis und im Südfoyer.
Konzertkarten sind bei der Konzert-Direktion Hans Adler Tel. 826 47 27, der Kasse der Philharmonie, den Theaterkassen und unserer Geschäftsstelle Tel. 219 199 13 bzw. karten@philharmonischer-chor.de erhältlich.
Wir freuen uns auf den Saisonbeginn, wir freuen uns auf dieses selten aufgeführte, einzigartige Werk und wir freuen uns vor allem auf Sie!
Chor singt zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit
Am 3. Oktober 2015 brillierte der Philharmonische Chor Berlin zusammen mit dem Konzerthausorchester Berlin und Klaus Maria Brandauer beim Festkonzert zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit. Das moderne Egmont-Epos des Komponisten Jan Müller-Wieland „Egmonts Freiheit oder Böhmen liegt am Meer“ wurde unter seiner Leitung aufgeführt.
Auftakt zum Förderprogramm des Deutschen Musikrates
Am 3. und 4. Juli trafen die im April von der hochkarätigen Jury neu aufgenommenen Stipendiaten des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates (wir berichteten) erneut auf den Juryvorsitzenden Prof. Jörg-Peter Weigle und den Philharmonischen Chor Berlin. Die vier Nachwuchsdirigenten Johannes Köhler (designierter Chordirektor Pfalztheater Kaiserslautern), John Lidfors (freiberuflicher Dirigent), Johannes Stolte (Student an Universität der Künste Berlin) und Kota Yanagishima (Student an der Hochschule für Musik Saar) arbeiteten im Rahmen des zweitätigen Meisterkurses an Werken von J. S. Bach (aus der ,H-Moll-Messe‘) und F. Mendelssohn (aus ,Paulus‘). Sie werden im Rahmen des Dirigentenforums eine mehrjährige intensive Förderung mit Meisterkursen, Assistenzen und Einstudierungen bei Profichören und semiprofessionellen Laienchören erhalten. Die nächste Werkstatt gibt es bereits Ende August bei Prof. Stefan Parkman und dem NDR Chor.
Peter Engel wird Ehrenmitglied
Der Philharmonische Chor Berlin hat Peter Engel in großer Dankbarkeit für sein vorbildliches und unermüdliches Engagement und seinen großen persönlichen Einsatz am 26. Juni 2015 zum Ehrenmitglied ernannt. Peter Engel hat sich als langjähriger Schatzmeister und Sänger in herausragender Weise um den Philharmonischen Chor Berlin verdient gemacht. Sein großes Verantwortungsbewusstsein und seine freundliche und zugewandte Art haben ihn zu einer der tragenden Säulen des Chores gemacht. Wir danken ihm sehr und gratulieren ihm zu dieser besonderen Auszeichnung!
Newsletter 02/2015
Mit Mozarts ,Großer Messe in c-Moll‘ erwartet Sie am 28. Mai 2015 ein herrlicher Saisonabschluss. Unvollendet wie das ,Requiem‘, gilt sie neben diesem als sein bedeutendstes und schönstes geistliches Werk. Sie hören erstklassige Solisten, einen bestens vorbereiteten Chor, ein tolles Orchester und einen musikalisch alles gestaltenden, zusammenbringenden Maestro am Dirigierpult. Besonders gespannt sein dürfen Sie aber auch auf die Wiederaufführung eines Werks, mit dem der Philharmonische Chor Berlin sich zum 125. Gründungsjubiläum selbst beschenkt hat: ,Miletus‘, beim Leipziger Komponisten Bernd Franke in Auftrag gegeben, nach einer Dichtung von David Bengree-Jones, der seinen Text wiederum auf den antiken, in Milet beheimateten Dichter Anaximander bezieht.
Freuen Sie sich mit uns auf einen außergewöhnlichen, die Gegensätze miteinander vermittelnden Abend.
Frisch gekürte Stipendiaten des Deutschen Musikrats
In einem zweistufigen Ausscheidungsdirigat präsentierten sich am 25. und 26. April 2015 zwölf junge Chordirigenten einer fünfköpfigen Jury unter dem Vorsitz von Jörg-Peter Weigle, um die Förderung durch den Deutschen Musikrat zu erlangen. Beim ersten Auswahldirigieren am Samstag absovierten sie ein A-cappella-Programm mit dem ensemberlino vocale – sechs Nachwuchstalente erreichten die zweite Runde. Diese dirigierten am Sonntag chorsinfonische Werke beim Philharmonischen Chor Berlin. Die Juroren kürten John Lidfors, Johannes Sandner, Kota Yanagishima und Johannes Köhler als neue Stipendiaten für den Förderzweig Chordirigieren des Deutschen Musikrates.
Es ist jedes Mal ein spannendes und für den Philharmonischen Chor Berlin seit 2008 auch beliebtes Ereignis, das neben der erforderlichen Höchstkonzentration auch das Vergnügen bereit hält, unmittelbar auf die jungen Talente zu treffen. Die Förderung des dirigentischen Nachwuchses wurde 2008 von Jörg-Peter Weigle (Hochschule für Musik Hanns Eisler) sowie Hans-Christoph Rademann (Internationale Bachakademie Stuttgart) begründet. Meisterkurse mit namhaften Dirigenten und Konzerte mit professionellen Chören und Orchestern sollen dem begabten Dirigentennachwuchs die nötige Erfahrung und Praxis für führende Positionen im deutschen und internationalen Musikleben ermöglichen.
Newsletter 1/2015
Der Philharmonische Chor Berlin lädt musikalisch in südliche Gefilde ein und gibt am 18.03.2015 um 20 Uhr mit den ,Quattro Pezzi Sacri‘ des späten Giuseppe Verdi und dem herrlichen ,Stabat Mater‘ von Gioachino Rossini Italien at its best! Beide Werke werden im deutschsprachigen Raum eher selten aufgeführt. Auf den ersten Blick scheinen sie sich in ihren großen Besetzungen und teils opernhaften Zügen zu ähneln, unterscheiden sich aber deutlich im Effekt. So findet sich bei Verdi ein eher nach innen gekehrter Gestus, während Rossini das Martyrium der Schmerzensmutter mit unmittelbarer Sinnlichkeit zum Ausdruck bringt.
Newsletter 4/2014
„Wonderful“, „Hallelujah“ – mit den jubelnden Klängen des ,Messiah‘ von Georg Friedrich Händel beschließt der Philharmonische Chor Berlin das musikalisch so spannende Jahr 2014. Wir wollen es handhaben wie die Engländer und führen Händels berühmtestes Oratorium zur Adventszeit auf, am vierten Adventssonntag, 21. Dezember 2014, um 20 Uhr in der Philharmonie Berlin. Freuen Sie sich mit uns auf ein Werk, das „das Erhabene, das Großartige und das Zärtliche“ verbindet, wie es die zeitgenössischen Kritiker ausdrückten, ein Diktum, das bis heute weltweit Bestand hat.
Als musikalischer Titan und Großunternehmer in Sachen Oper genoss Händel in seiner Wahlheimat England über Jahre hinweg ungemeine Popularität. Doch zu Beginn der 1740er Jahre verblasste sein Ruhm zusehends, seine Opern blieben erfolglos und seine Konzerte leer. Mit dem Messiah gelang ihm demnach fast ein Wunder. Nicht nur zum Befreiungsschlag aus der persönlichen Krise verhalf ihm das Werk, auch finanziell konnte sich Händel sanieren und erneut ein spektakuläres Vermögen anhäufen.
Chor jubelt beim offiziellen Festakt zum 25. Jahrestag des Mauerfalls
Preist, preist mit hoher Freude Glut … Der Philharmonische Chor jubelnd beim offiziellen Festakt des Landes Berlin zum 25. Jahrestag des Mauerfalls
Am 9. November 2014 findet in Anwesenheit des Bundespräsidenten Joachim Gauck, des Präsidenten des Deutschen Bundestages, Dr. Norbert Lammert, sowie der Bundeskanzlerin, Dr. Angela Merkel, und hochrangigen internationalen Gästen ab 16 Uhr im Konzerthaus am Gendarmenmarkt der offizielle Festakt des Landes Berlin zum 25. Jahrestag der Maueröffnung statt. Die musikalische Gestaltung des Festaktes liegt in den Händen von Ivan Fischer, dem Chefdirigenten des Konzerthausorchesters, der mit Musikern aus sieben Berliner Orchestern, Sängern aus sieben Berliner Chören sowie Gästen wie dem Stargeiger Daniel Hope und dem Komponisten und Musiker Max Richter das Ereignis des Mauerfalls vor 25 Jahren künstlerisch würdigen wird.
Der Philharmonische Chor Berlin wird gemeinsam mit Rundfunkchor, RIAS Kammerchor, Chor der Deutschen Oper, Chor der Komischen Oper, Berliner Singakademie und Ernst Senff Chor sowie Musikern des Konzerthausorchesters Berlin, der Berliner Philharmoniker, des Deutsches Symphonie-Orchesters Berlin, des Orchesters der Komischen Oper Berlin, des Orchesters der Deutschen Oper Berlin, des Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und der Staatskapelle Berlin das Finale von Ludwig van Beethovens „Fidelio“ musizieren: Preist, preist mit hoher Freude Glut …
Internationale Chormusiktage zum Gedenken an Uwe Gronostray
Am 25. Oktober dieses Jahres wäre Uwe Gronostay 75 Jahre alt geworden. 20 Jahre lang, von 1982 bis 2002, hat er den Philharmonischen Chor Berlin als Künstlerischer Leiter geprägt. In seiner Arbeit machte er keinen Unterschied zwischen Laien- und Berufschören und seinem leidenschaftlichen Einsatz für die Erarbeitung eines Chorklanges von professioneller Qualität hat der Philharmonische Chor Berlin seine bevorzugte Stellung im Berliner Musikleben zu verdanken und ihn zu einem begehrten Partner von Dirigenten wie Claudio Abbado, Vladimir Ashkenazy, Kent Nagano, Gerd Albrecht, Riccardo Chailly, Sir Yehudi Menuhin, Michael Schønwandt und Eric Ericson gemacht.
Der Chor hat durch Uwe Gronostay eine umfangreiche Ausweitung seines Repertoires erhalten und regelmäßig mit Uraufführungen, Ausgrabungen und Wiederentdeckungen auf sich aufmerksam gemacht. Trotzdem standen die Chorwerke Johann Sebastian Bachs für ihn bis zu seinem viel zu frühen Tod immer im Mittelpunkt seines Wirkens und ihre Exegese während der Probenarbeit war eine ständige Bereicherung für alle beteiligten Chorsängerinnen und -sänger. Durch seine Chorleitungsprofessur an der UdK Berlin war es für seine Studenten fast selbstverständlich, an der Arbeit des Philharmonischen Chores Berlin als Sängerinnen oder Sänger teilzunehmen oder im Falle seiner Verhinderung die Probenarbeit vertretungsweise zu übernehmen. Viele von Ihnen haben auch Ihre Prüfungskonzerte in Zusammenarbeit mit dem sich dafür zur Verfügung stellenden Chor absolviert.
Vom 23. bis zum 26. Oktober finden nun in der Berliner St. Marienkirche ganz dem 75. Geburtstag von Uwe Gronostay gewidmete Internationale Chormusiktage statt, bei denen sich die Chöre seiner Schülerinnen und Schüler aus Deutschland, Polen und der Schweiz präsentieren. Unter der Leitung von Jörg-Peter Weigle wird der Philharmonische Chor Berlin den in der Marienkirche stattfindenden Festgottesdienst am Sonntag, den 26.10.2014 um 10:30 Uhr musikalisch mit Bachs Kantate „Lobe den Herren, den mächtigen König“ umrahmen.
Weigle und Hellmann neue Ehrenmitglieder in Schweden
Im Rahmen des Konzertes mit Max Bruchs ,Das Lied von der Glocke‘ am 12. Oktober 2014 überreichte Stefan Parkman, Leiter des Akademischen Kammerchores Uppsala (UAK) und Chefdirigent des WDR-Rundfunkchores, unserem künstlerischen Leiter Jörg-Peter Weigle und unserem Vorsitzenden Johannes Hellmann die Ehrenmitgliedschaft des Akademischen Kammerchores Uppsala für die wunderbare Zusammenarbeit bei der Uraufführung der Matthäus-Passion von Sven-David Sandström in Berlin, Uppsala und Stockholm in diesem Frühjahr. Der gesamte Philharmonische Chor Berlin freut sich über diese Auszeichnung und die große Ehre. TACK UAK!
Newsletter 3/2014
Liebe Leserinnen und Leser,
die neue Saison steht vor der Tür mit einem spannenden Programm, großartigen Solisten und ausgezeichneten Orchestern! Romantische Klänge gepaart mit aufklärerischem Gedankengut erleben Sie in Max Bruchs ,Das Lied von der Glocke‘, gefolgt von barockem Jubel in Georg Friedrich Händels berühmten Messiah. Im neuen Jahr geht die Reise nach Italien; wir singen die dramatisch-wunderschönen Werke ,Stabat Mater‘ von Gioachino Rossini und die Quattro Pezzi Sacri von Giuseppe Verdi. Als krönenden Abschluss der Saison 2014/15 können Sie Wolfgang Amadeus Mozarts ,Große Messe in c-Moll‘ erleben, zusammen mit dem zugleich bezaubernd und aufwühlenden Stück ,Miletus‘ des zeitgenössischen Komponisten Bernd Franke.
Die Saisoneröffnung gestaltet der Philharmonische Chor Berlin mit einem herrlichen Oratorium voller Poesie und pathetischer Wucht. Am Sonntag, den 12. Oktober, erklingt um 16 Uhr im Großen Saal der Philharmonie Max Bruchs ,Das Lied von der Glocke‘. Freuen Sie sich mit uns auf dieses heute leider selten aufgeführte Werk.
Leidenschaftlich und grandios in die neue Saison
Die neue Saison bricht an und wir eröffnen sie am Sonntag, den 12. Oktober, um 16 Uhr im Großen Saal der Philharmonie mit einem Meisterwerk: Mit Max Bruchs leider nur selten zu hörendem Oratorium ,Das Lied von der Glocke‘, einer kongenialen Vertonung der berühmten Friedrich Schillerschen Ballade.
Seine „unbegrenzte“ Verehrung für den Dichter in die Komposition legend, fand Bruch den Ton der Zeit und errang mit seinen hochromantischen, klanggewaltigen Tonmalereien einen „sensationellen Erfolg“. Auch England war begeistert und berief Bruch 1880 als Musikdirektor nach Liverpool. Das Lied von der Glocke – so urteilte selbst der stets kritische George Bernard Shaw – sei „in seinen besten Momenten leidenschaftlich und grandios, in seinen schlechtesten lebhaft und interessant“. Welch eine Chance, dieses ebenso dramatische wie lyrisch-melodische, von der zeitgenössischen Presse als „vom Herzen kommend und die Seele ansprechend“ gepriesene Oratorium zum Saisonauftakt zu hören!
Unter der Leitung von Jörg-Peter Weigle spielt die Staatskapelle Halle, die Gesangssolisten sind Ruth Ziesak, Britta Schwarz, Jörg Dürmüller und Andreas Scheibner. Professor Gerd Rienäcker (Humboldt-Universität) wird am Konzerttag um 15 Uhr im Südfoyer in das Werk einführen und alle gewisslich mit seiner Begeisterung anstecken.
Wir freuen uns auf einen großen Besucherandrang!
Dirigentenforum zu Gast beim Philharmonischern Chor Berlin
Am 12. und 13. September 2014 ist das „Dirigentenforum Chor“ des Deutschen Musikrats wieder zu Gast beim Philharmonischen Chor Berlin. Im Rahmen des Meisterkurses „Auftakt Berlin“ werden drei Stipendiaten des „Dirigentenforum Chor“ mit dem Chor Werke von F. Mendelssohn, J. S. Bach, J. Haydn und P. Cornelius erarbeiten. Mentor ist der Künstlerische Leiter des Philharmonischen Chores Berlin Professor Jörg-Peter Weigle.
Das Dirigentenforum Chor ist ein Förderprogramm für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland, das von Jörg-Peter Weigle, Professor für Chordirigieren an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“, und Hans-Christoph Rademann, Künstlerischer Leiter des RIAS Kammerchores sowie der Internationalen Bachakademie Stuttgart, initiiert wurde und seit 2008 vom Deutschen Musikrat durchgeführt wird.
Wir freuen uns auf die jungen Chordirigenten!
Newsletter 2/2014
Liebe Leserinnen und Leser,
die schwedische Erstaufführung der Matthäus Passion von Sven-David Sandström führte uns in der Karwoche nach Stockholm und Uppsala – und mit einem ebenfalls wunderbaren Oratorium geht es im Anschluss weiter: Am Mittwoch, 28. Mai (20 Uhr) beschließt der Philharmonische Chor Berlin die Konzertsaison mit ,Paulus‘ von Felix Mendelssohn Bartholdy, einem Werk, das wie Sandströms ,Matthäus Passion‘ stark unter dem Einfluss von J. S. Bach steht. Der junge Mendelssohn festigte mit ,Paulus‘ seinerzeit seinen Ruf als Hoffnungsträger der deutschen Musik, und wir freuen uns sehr, Ihnen dieses effektreiche, dieses schöne Oratorium präsentieren zu dürfen. Unter der Leitung von Jörg-Peter Weigle spielt das Konzerthausorchester Berlin und singt mit Susanne Bernhard, Sandra Fechner, Dominik Wortig und Detlef Roth ein exzellentes Solistenquartett.
Mehr dazu im Newsletter:
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Mit Sandström zu Gast in Schweden
Der Philharmonische Chor Berlin zur schwedischen Erstaufführung von Sven-David Sandströms Matthäus Passion in Stockholm und Uppsala
Noch ganz und gar erfüllt von dem warmherzigem Empfang, dem Musizieren mit den schwedischen Musikkollegen, der Atmosphäre der Konzerte ist der Philhmonische Chor Berlin aus Schweden zurückgekehrt, wo er zu zwei Aufführungen der neu komponierten Matthäus-Passion von Sven-David Sandström eingeladen war. Jörg-Peter Weigle, der für die Einstudierung verantwortliche und nach Schweden mitgereiste künstlerische Leiter des Philharmonischen Chores: „Es war für mich sehr schön zu sehen und zu hören, wie das gleiche Stück in drei verschiedenen Räumen und auch im zeitlichen Abstand eine unterschiedliche Wirkung hat. Ich hatte viel Gelegenheit, Atmosphäre unter den Hörern zu spüren und zu erleben. Das Stück ist ein Publikumserfolg.“
Mehr dazu im Newsletter:
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Newsletter 1/2014
Liebe Leserinnen und Leser,
eine spannende Zeit intensiver Proben, voller Spannung auf das Gesamtergebnis – der Philharmonische Chor Berlin widmet sich derzeit mit Verve der Uraufführung von Sven-David Sandströms Matthäus Passion, die am So, 16. Februar 2014 um 15:30 Uhrin der Philharmonie Berlin stattfinden wird. Im Rahmen seiner Reflexionen zu berühmten Werken des Barock komponierte der renommierte schwedische Komponist Sven-David Sandström seine Matthäus-Passion auf den Text der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach. Wir sind uns schon jetzt sicher: Die so entstandene Musik wird Sie überraschen und begeistern!
Exzellente schwedische Verstärkung erhält der Chor durch den international renommierten Akademischen Kammerchor Uppsala. In den Solopartien zu hören ist ein außergewöhnliches Ensemble aus neun hochkarätigen Solisten. Das Dirigat übernimmt ebenfalls ein Schwede – Stefan Parkman, der kürzlich designierte neue Chef des Westdeutschen Rundfunkchors. Es spielt die Staatskapelle Halle.
Mehr zu Werk und Komponist, der Zusammenarbeit mit Stefan Parkman und dem Akademischen Kammerchor Uppsala erfahren Sie in diesem Newsletter:
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