Newsletter 07/2023

Konzert in Uppsala, Schweden

Konzertreise in Schweden und
Forum Dirigieren

Nach der Rückkehr von unserer herrlichen Konzertreise in Schweden, Norrköping und Uppsala („Ein Fest der Klänge und der stimmlichen Präzision“ so der Zeitungsrezensent), waren wir am 17. Juni für das Forum Dirigieren des Deutschen Musikrates das „Chor-Instrument“ für die Stipendiat*innen, die uns mit Werken von Georg Schumann und Johannes Brahms vor einer hochkarätigen Jury dirigierten. Wir gratulieren herzlich: Katharina Poppe, Friederike Scheunchen und Lukas Siebert, sie erreichten die Aufnahme in die 2. Förderstufe!

Chor beim Forum Dirigieren

Vorschau auf die neue Saison

Mit einem spannenden Mix großer chorsinfonischer Werke wird unsere neue Saison ungewöhnlich und aufregend. So graben wir beispielsweise den spätromantischen Frieden von Emil Nikolaus von Reznicek aus, warten mit den zu Herzen gehenden, Klage und Zuversicht ausströmenden Stabat mater-Vertonungen Gioachino Rossinis und Antonín Dvořáks auf, eilen von den beschwingenden Klängen von Francis Poulencs Gloria zu Franz Schuberts Messe in Es-Dur, seinem geistlichsten Werk, und treffen zu Saisonabschluss auf das Non plus ultra-Meisterwerk schlechthin, auf Ludwig van Beethovens Missa solemnis. Puh! Nicht nur das Programm bietet Abwechslung, diesmal heißen wir auch zwei Gastdirigenten willkommen, die sich ihre Stücke selbst auswählten.

Der Reihe nach: Saisonbeginn und Saisonabschluss liegen in den Händen unseres Künstlerischen Leiters Jörg-Peter Weigle, dem wir als Chor alles verdanken, der uns formt, feilt, prägt, also zu dem gemacht hat, was wir können. Für das 2. Abonnementkonzert begrüßen wir Florian Benfer, der hierzulande u.a. als Künstlerischer Leiter des Deutschen Jugendchors bekannt wurde. In seiner Wahlheimat Schweden leitet er den Eric Ericsons Kammarcör und den Gustav Sjökvists Kammarkör. Im 3. Abokonzert erleben Sie uns unter Gijs Lennaars, der als Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin wohl wirklich keine weitere Vorstellung braucht. Was sind wir gespannt!

Sie gewiss auch. Lassen Sie sich also kein Konzert entgehen:
Abonnements von 45–125 Euro und Einzelkarten von 15–45 Euro
unter 030_826 47 27, www.philharmonischer-chor.berlin oder  karten@musikadler.de

Wir wünschen Ihnen einen wundervollen Sommer!
Auf ein frohes Wiedersehen in der Philharmonie,
herzlich
für den Philharmonischen Chor
Ihre Christine Zahn

 

Hier ein Ausblick auf die Konzerte:

Abo 1:

Mi. 18. Oktober 2023, 20:00 Uhr,
Philharmonie Berlin

Emil Nikolaus von Reznicek – Frieden – Eine Vision
Gioachino Rossini – Stabat Mater

Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt

Jörg-Peter Weigle, Dirigent

Aleksandra Kubas-Kruk, Sopran
Anna Kissjudit, Alt
Magnus Dietrich, Tenor
Artur Janda, Bass

Zu Saisonbeginn erfolgt die Ausgrabung: Emil Nikolaus von Rezniceks Frieden – Eine Vision für Chor, großes Orchester und Orgel. Entstanden 1914 brachte der Philharmonische Chor Berlin das Werk am 14. Januar 1915 zur Uraufführung. „Lasst uns den Frieden! Wir wollen den Frieden!“ ertönt es am Ende des Werks, was ein halbes Jahr nach Weltkriegsbeginn inmitten der allgemein vorherrschenden Kriegsbegeisterung gehörigen Mut bewies. Nach 1945 galt das Werk als verschollen, bis 2018 eine vollständige Abschrift in einem amerikanischen Archiv auftauchte. Dass wir diese Friedensvision nach über 100 Jahren erneut und diesmal gemeinsam mit dem unmittelbar in die Herzen der Hörer zielenden Stabat Mater von Gioachino Rossini zur Aufführung bringen – was passte besser in unsere Zeit?

Abo 2:

So. 03. Dezember 2023, 20:00 Uhr
Philharmonie Berlin

Francis Poulenc – Gloria
Franz Schubert – Messe in Es-Dur

Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt

Florian Benfer, Dirigent

Johanna Winkel, Sopran
Elvira Bill, Alt
Martin Mitterrutzner, Tenor 1
TBC, Tenor 2
Tobias Berndt, Bass

In seinem sechsteiligen Gloria, 1959, vertonte Francis Poulenc den Text mit großer Frische und Lebendigkeit, so dass kritische Stimmen darin schon die Grenze zum Sakrileg erreicht sahen. Er konterte: „Als ich es schrieb, dachte ich an italienische Fresken mit Engeln, die ihre Zungen herausstrecken, und auch an einige feierlich aussehende Benediktinermönche, die ich eines Tages beim Fußballspielen sah.“ Sein Humor, seine Liebe zum Leben offenbaren sich in dem ebenso feierlichen wie ausgelassenen Gloria von ihrer allerschönsten Seite. Die Messe in Es-Dur, in Franz Schuberts letztem Lebensjahr 1828 entstanden, gilt als seine beeindruckendste geistliche Komposition. Ein dominierender Chor, Orchester und Solisten in eher begleitender Funktion – unsere Fans erwartet ein wahrer Genuss!

Abo 3:

Fr. 08. März 2024, 20:00 Uhr
Philharmonie Berlin

Antonin Dvorák – Stabat Mater

Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt

Gijs Leenaars, Dirigent

Iwona Sobotka, Sopran
Wiebke Lehmkuhl, Alt
Dumitru Mitu, Tenor
Andreas Bauer Kanabas, Bass

Antonín Dvoráks Stabat Mater in der Passionszeit. Nach dem Tod dreier seiner Kinder 1877 entstanden ist es ein biographisch geprägter Trauergesang, der Schmerz, Trauer und Hoffnung mit großer Innerlichkeit thematisiert. Melodienreich und ergreifend sucht Dvorák die Leiden der Mutter Gottes unter dem Kreuz in Musik zu fassen und schuf ein spätromantisches Werk, dessen besondere Ansprüche an einen beweglichen, transparenten, facettenreichen Klang wie gemacht für den Philharmonischen Chor Berlin erscheinen.

Abo 4:

So. 02. Juni 2024, 15:00 Uhr (!)
Philharmonie Berlin

Ludwig van Beethoven – Missa solemnis

Philharmonischer Chor Berlin
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt

Jörg-Peter Weigle, Dirigent

Marcelina Román, Sopran
Julie-Marie Sundal, Alt
Rafal Bartminski, Tenor
Hanno Müller-Brachmann, Bass

Zum Saisonende Ludwig van Beethovens monumentale Missa solemnis. Sie gilt als eine der berühmtesten Messen der abendländischen Musik und wurde vom Komponisten selbst als sein gelungenstes Werk bezeichnet, als das „gröste Werk, welches ich bisher geschrieben“. Jede Textaussage erhielt eine ihrem Inhalt entsprechende musikalische Form, womit eine satztechnische Komplexität entstand, die die Aufmerksamkeit von der liturgischen Zeremonie auf die Musik hinlenkte.  Gegenüber Goethe äußerte er sich: „die Meße ist auch als oratorium gleichfalls aufzuführen“. Und wie die Uraufführung am 7. April 1824 nicht in kirchlichem Rahmen, sondern in Sankt Petersburg bei der Philharmonischen Gesellschaft stattfand, kommt die Missa solemnis seither weltweit meist in Konzertsälen zur Aufführung. So auch bei uns am Saisonende um 15 Uhr (!) in der Philharmonie.