Newsletter 03/2025

So, 16. März 2025
20:00 Uhr
Philharmonie Berlin

Johann Sebastian Bach – Johannes-Passion

Philharmonischer Chor Berlin
Batzdorfer Hofkapelle

Jörg-Peter Weigle, Dirigent

Marie-Sophie Pollak, Sopran
Sarah Romberger, Alt
Moritz Kallenberg, Tenor (Evangelist)
Tobias Berndt, Bass
Andreas Scheibner, Bass (Christus)

Bachs Johannes-Passion

Ein überwältigendes und überzeitliches Musiktheater, das auch nach 300 Jahren
aufzurütteln versteht

Bachs Johannes-Passion von 1724 ist die frühste seiner Passionsmusiken und wurde lebenslang, zuletzt 1749, von ihm bearbeitet. In diesem Passions-Erstling lässt uns Bach das biblische Geschehen lautmalerisch, dicht und expressiv erleben. In fünf rasch aufeinander folgenden Akten – Abendmahls- und Gethsemanebericht; Gefangennahme und Vernehmung vor den Hohepriestern; Verhör vor Pilatus; Kreuzigung; zuletzt Grablegung – erleben wir das Passionsdrama. Die Akteure erzählen, interpretieren, streiten. Der Chor wechselt immer wieder die Seiten, mal agiert er in den Turbachören als aufgepeitschter Mob, mal nimmt er in den Kirchenlied-Chorälen die Perspektive der reflektierenden Gemeinde ein. Bach schafft ein überwältigendes Musiktheater und setzt kompositorische Mittel von „unerreichter Bildhaftigkeit“ ein, so der Bachspezialist John Eliot Gardiner, oder lässt in dieser Musik, so der Komponist Hans Werner Henze, Dinge zur Sprache kommen, „die bis dahin mit Tönen
zu sagen niemand gewagt, niemand vermocht oder auch nur versucht hatte“. Hier sei nur das Weinen des Petrus genannt, das Bach aus Matthäus 26, 75 hinzunahm und als eine der ergreifendsten Stellen, die je in Musik gesetzt wurden, zu komponieren wusste.

Dieses einzigartige Kunstwerk bewegt uns, auch 300 Jahre nach seinem Entstehen, ungebrochen. Es erreicht eine Reflexionsebene, die wir ins Heutige, die wir auf uns beziehen können.

Erleben Sie als Akteure in diesem Musikdrama ein ausgesuchtes Solistenensemble, die Batzdorfer Hofkapelle in historischer Spielweise, den Philharmonsichen Chor at his best und das alles unter der bewährten und geliebt fachkundigen Leitung von Jörg-Peter Weigle.

Dringend zu empfehlen ist die neue Folge unseres Podcasts „Südfoyer“ zur Vorbereitung auf Bachs „barocken Justizthriller“, wie Jens Lehmann, seines Zeichens Musikjournalist und Philchorsänger, das Werk benennt. Im Podcast steht ihm unser Künstlerischer Leiter Jörg-Peter Weigle Rede und Antwort.

Und die Einführung am Konzertabend übernimmt live und persönlich eben jener Südfoyer-Podcaster Jens Lehmann im Südfoyer der Philharmonie um 19:15 Uhr. Kommen Sie, es lohnt sich wirklich!

Karten unter 030_826 47 27, www.philharmonischer-chor.berlin oder karten@musikadler.de

Wir freuen uns auf das Konzert und auf Sie am 16. März, 20 Uhr!

Für den Philharmonischen Chor Berlin grüßt herzlich
Christine Zahn / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Neue Künstlerische Leitung

Ab der kommenden Saison hat der Philharmonische Chor Berlin mit Florian Benfer einen neuen Künstlerischen Leiter. Jörg-Peter Weigle, der diese Position seit 2003 innehat, erleben wir in unserem nächsten Konzert am 16. März, 20 Uhr, mit Bachs ‚Johannes-Passion‘ und dann am 1. Juni 2025 mit Franz Schmidts ‚Das Buch mit sieben Siegeln‘ ein letztes Mal als Künstlerischen Leiter des Philharmonischen Chors Berlin. Er gratuliert dem Chor zu seinem aus dem Mekka der Chormusik Schweden nach Berlin kommenden Nachfolger. Ausführliche Informationen zu Florian Benfer finden Sie in unserem Januar-Newsletter (zu lesen auch auf unserer Website). Kommen Sie zu Jörg-Peter Weigles Abschiedskonzert am 1. Juni und seien Sie beim Auftaktkonzert von Florian Benfer – es erwartet Sie ein französisches Programm mit Werken von Lili Boulanger und Gabriel Fauré – am 19. Oktober 2025, 20 Uhr, hier in der Philharmonie dabei!

Konzertmitschnitt als CD erschienen

Hurra: Gerade erschien bei cpo die cd mit der Aufnahme unseres Konzerts am 5. März 2023 von Georg Schumanns Oratorium ‚Ruth‘. Dieses Werk, „eines der bestgehüteten Geheimnisse der Berliner Musikgeschichte“, wurde 2003 von Jörg-Peter Weigle nach langer Zeit des Verschweigens in den Nazijahren und in der Nachkriegszeit wieder ausgegraben und damals mit dem Philharmonischen Chor aufgeführt. Die cd basiert auf einer Wiederaufführung 20 Jahre später. Wie Christiane Peitz in ihrer Konzertkritik schrieb, sollte „Ruth‘ unbedingt öfter erklingen, schon wegen des utopischen Moments, wenn jüdische Synagogengesänge und christlich-abendländisches „Amen“ sich zu Beginn des zweiten Oratorienteils miteinander verweben. Friedliche Koexistenz statt brutaler Auslöschung in der Shoah: eine „road not taken“, auch in der Musikgeschichte.“ Der Podcast Südfoyer des Musikjournalisten Jens Lehmann, aus dem die treffende Klassifizierung des Schumannschen Werks entnommen ist (s.o.), sowie die Tagesspiegelkritik sind auf unserer Website abrufbar und geben Einblick in Entstehung und Aufführungsgeschichte von ‚Ruth‘.

Wir wünschen vollen Genuss beim Nachhören der herrlichen Musik Georg Schumanns, wozu die cpo-cd endlich Anlass gibt!